Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20

zm 109, Nr. 20, 16.10.2019, (2240) „Dr. Imke Kaschke hat in den vergangenen Jahrzehnten unheimlich viel bewegt, um die gesundheitliche Versorgung und vor al- len Dingen die Selbstbestimmtheit von Menschen mit Behinderung zu stärken“, sagte Dr. Konrad Hohlfeld, Vorstandsvorsit- zender des Vereins für Zahnhygiene (VfZ) bei der Preisverleihung am 25. September in Berlin. Die Ehrung fand im Rahmen einer Party zum Tag der Zahngesundheit 2019 statt. Ein Dank für den unermüdlichen Einsatz Dr. Christian Rath, Geschäftsführer des VfZ, fügte hinzu: „Mit der Tholuck-Medaille möchten wir ihr für ihren unermüdlichen Einsatz danken.“ „Ich freue mich sehr darüber, diesen Preis auch im Namen all jener Mitstreiter entge- genzunehmen, die sich seit Jahren für Men- schen mit Behinderungen einsetzen“, sagte Kaschke, die seit zehn Jahren bundesweite Leiterin des Bereichs Gesundheit der Sport- organisation Special Olympics Deutschland ist. Davor arbeitete sie unter anderem als Oberärztin in der Abteilung Zahnerhaltung am Zentrum für Zahnmedizin der Charité Berlin, wo sie von 1992 bis 2008 die zahn- ärztliche Sondersprechstunde für Patienten mit Behinderungen leitete. Kaschke ist zwei- te Vorsitzende der AG Zahnmedizin für Menschen mit Behinderung oder besonde- rem medizinischen Unterstützungsbedarf (AG ZMB) in der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V. (DGZMK). Dass sie die Tholuck-Medaille am Tag der Zahngesundheit erhalte, empfinde sie als sehr passend, erklärte die Gesundheitswis- senschaftlerin: „Im vergangenen Jahr wid- mete sich der Aktionstag der Mundgesund- heit von Menschen mit Behinderung. Und obwohl die zahnmedizinische Versorgung für diese Patienten in den vergangenen Jah- ren besser geworden ist, gibt es noch viel Luft nach oben. Anlässe wie der Tag der Zahngesundheit sind ein wichtiger Appell an die Gesundheitspolitik, ihre gesamtge- sellschaftliche Verantwortung und Fürsorge- pflicht für Menschen mit Behinderung noch stärkerwahrzunehmen.“ Kaschke teilte mit, dass sie ihr Preisgeld für das Gesundheits- programm von Special Olympics Deutsch- land spenden werde. Die Preistträgerin studierte von 1980 bis 1985 Zahnmedizin an der Charité Berlin, wo sie 1997 Oberärztin in der Abteilung Zahnerhaltung am Zentrum für Zahnmedi- zin wurde. Von 1992 bis 2008 bot sie dort die zahnärztliche Sondersprechstunde für Patienten mit Behinderungen an. Seit 2009 leitet die gebürtige Berlinerin den Bereich Medizin und Gesundheit der Special Olym- pics Deutschland. Ziel der Sportorganisati- on ist, Menschen mit geistiger Behinderung durch den Sport zu mehr Anerkennung, Selbstbewusstsein und Teilhabe an der Ge- sellschaft zu verhelfen. Zurzeit bereitet die Organisation die Special Olympics Welt- spiele 2023 in Berlin vor. Eine Pionierin auf ihrem Gebiet Wer die Tholuck-Medaille erhält, entschei- det jedes Jahr eine Jury aus ehemaligen Preisträgern. Die Ehrung ist mit 1.500 Euro dotiert. „Seit 1973 ehren wir mit der Tho- luck-Medaille Menschen, die sich in beson- derer Weise für die Zahngesundheit einge- setzt haben“, sagt Rath. „Als Pionierin auf dem Gebiet der Zahnheilkunde für Men- schen mit Behinderungen erfüllt Frau Dr. Imke Kaschke diese Voraussetzung in beson- derem Maße.“ ck/pm Dr. Imke Kaschke erhält Tholuck-Medaille „Sie hat unheimlich viel bewegt!“ Seit 30 Jahren setzt sich Dr. Imke Kaschke für die Gesundheitsförderung von Menschen mit Behinderungen ein. Ihr Engagement ehrte der Verein für Zahnhygiene nun mit seiner höchsten Auszeichnung: der Tholuck-Medaille. Dr. Imke Kaschke, hier mit Dr. Konrad Hohlfeld und Dr. Christian Rath (links und rechts), bei der Verleihung der Tholuck-Medaille in Berlin. VfZ 30 Zahnmedizin

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