Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20

zm 109, Nr. 20, 16.10.2019, (2256) Abbildung 7: Befestigungskompass Quelle: Martin Rosentritt die Restauration intakt, kann sie – abhängig davon, welche Befestigungsart gewählt wurde und welche Art der Wiederbefestigung vor- genommen werden soll – nach erneuter Reinigung, Aufrauung und Vorbehandlung der Material- und Zahn- oder Abutment- oberflächen wieder befestigt werden. Um ein erneutes Lösen der Restauration zu vermeiden, sollten die Fehlerquellen vorab analysiert und behoben werden. Eine alter- native Befestigung oder eine Variation der Präparation sollte erwogen werden [Stawarczyk et al., 2019]. Fazit Die Befestigung von festsitzendem Zahnersatz ist vielschichtig und von verschiedensten Parametern und werkstoffkundlichen Größen gekennzeichnet. Langfristiger klinischer Erfolg kann nur auf Grundlage guter Kenntnisse der angewandten Materialien erzielt werden (Abbildung 7). Entscheidende Aspekte dabei: \ Die Zementierung (und idealerweise auch die selbstadhäsive Befestigung) benötigen eine retentive Präparation. Bei adhäsiver Befestigung kann minimal- invasiv präpariert werden. \ Ob eine Restauration zementiert oder adhäsiv befestigt werden darf, hängt von der Festigkeit der Restaurationsmateria- lien ab. Grenzwert ist eine Biegefestigkeit von 350 MPa. \ Oberflächen müssen immer material- spezifisch und restaurationsschonend aufgeraut werden (Ätzen, Strahlen). \ Die unsachgemäße Einprobe und Reini- gung reduziert den Haftverbund. \ Oberflächen müssen zur adhäsiven Be- festigung materialspezifisch konditioniert werden. Zur Zementierung ist meist keine Konditionierung nötig. Weitere Informationen sind im digitalen Werkstoffkunde-Kompendium „Dentale Befestigungsmaterialien“ unter www.werkstoffkunde-kompendium.de verfügbar. Prof. Dr. Dipl. Ing. (FH) Martin Rosentritt Universitätsklinikum Regensburg, Poliklinik für Zahn- ärztliche Prothetik Franz-Josef-Strauss- Allee 11 93053 Regensburg martin.rosentritt@ukr.de PD Dr. Anja Liebermann, MSc Klinikum der Universität München, Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik Goethestr. 70 80336 München Annett Kieschnick Freie Fachjournalistin Helmholtzstr. 27 10587 Berlin PD Dr. Dipl. Ing. (FH) Bogna Stawarczyk, MSc Klinikum der Universität München, Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik Wissenschaftliche Leiterin Werkstoffkunde Goethestr. 70 80336 München Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. Alle Fotos: privat 46 Zahnmedizin

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