Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20
zm 109, Nr. 20, 16.10.2019, (2262) Die menschliche Lebenserwartung steigt seit vielen Jahren [Wang et al., 2016]. Und mit der steigenden Lebenserwartung steigt auch die Prävalenz chronischer Erkrankungen in der Bevölkerung [Salomon et al., 2012]. Die Behandlung dieser Krankheiten findet dabei häufig in hoch spezialisierten Disziplinen statt [Wagner et al., 1996]. Im Gegensatz dazu sind chronische Erkrankungen jedoch häufig multifaktoriell systemisch verankert und überschreiten sowohl ätiologisch als auch von ihrem Wirkspektrum her die Gren- zen medizinischer Disziplinen. Ein Beispiel dafür sind mögliche Zusammen- hänge zwischen Zahnerkrankungen und chronisch-systemischen Erkrankungen – die in vielen wissenschaftlichen Publikationen und in der bisherigen empirischen Literatur bereits untersucht wurden [Linden et al., 2013]. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die zahn- und die allgemeinmedizinische Versorgung jedoch weitgehend getrennt von- einander entwickelt. Die Auseinandersetzung mit Zusammenhängen zwischen zahnmedi- zinischen und chronischen Erkrankungen kann die Gesundheitsversorgung und die Präven- tion chronischer Erkrankungen verbessern, Review für das Projekt Dent@Prevent Korrelationen zwischen Zahnerkrankungen und chronisch-systemischen Erkrankungen Max W. Seitz, Stefan Listl, Andreas Bartols, Ingrid Schubert, Katja Blaschke, Christian Haux, Marieke M. van der Zande Mit zunehmender Forschung zeigt sich immer deutlicher die enge Verflechtung zahnmedizinischer und chronischer Allgemeinerkrankungen. Eine Konsequenz aus dieser Erkenntnis ist die Forderung nach einer stärker interdisziplinär ausgerichteten Behandlung. Das vom Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) geförderte Projekt „Dent@Prevent“ soll helfen, die Versorgung von Patienten mit zahnmedizinischen und chronischen Erkrankungen zu verbessern. Die ersten Arbeitspakete des noch bis 2020 laufenden Projekts sind abgeschlossen – dieser Beitrag fasst die Ergebnisse der Literaturrecherche zusammen. Abbildung 1: Grafische Darstellung der Verteilung der identifizierten systematischen Übersichtsarbeiten zu den untersuchten Krankheitskorrelationen Quelle: Max Seitz 52 Zahnmedizin
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