Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20
zm 109, Nr. 20, 16.10.2019, (2219) Salopp formuliert heißt das für Deutschland, dass die PZR nur eine zahnmedizinische Waschstraße ist, was man jedoch nicht mit Nach- haltigkeit verwechseln sollte. Parodontitis ist die Volkskrankheit Nr. 1 und der Patient hat ein Recht darauf, darüber aufgeklärt zu werden. Wenn Sie schreiben, dass Präven- tion auch eine Aufgabe der Politik ist, frage ich mich: Wer, wenn nicht Sie, kann denn diese Politik mitbestimmen? Ich habe Sie 2016 gebeten, mit uns eine Kampagne gegen Parodontitis ins Leben zu rufen. Sie ant- worteten mir seinerzeit, dass die BZÄK seit geraumer Zeit selbst mit gesundheitspsychologischer Expertise daran arbeitet. Und, was ist daraus geworden? Ja, ich weiß, alles ist immer so furchtbar kompliziert. Einfach machen statt reden! Seit drei Jahren betreiben der Dipl.-Biologe Winfried Vosskötter und ich nun die gemeinnützige Aktion „Stoppt Parodontitis“. Wir haben mittlerweile über 100.000 ParoPässe unters Volk gebracht und Zehntausende Broschüren und Plakate gedruckt. Mehrere hundert Zahnärzte haben sich der Kampagne angeschlossen. Das ist Prävention von unten, von den Praktikern. Wir laden Sie immer noch ein, sich unserer Kampagne „Stoppt Parodontitis“ anzuschließen, um unser Ziel zu er- reichen. Wir kämpfen für eine nachhaltige Prophylaxe, wie sie in den efp-Richtlinien definiert ist. Der Patient muss in einer Mundhygiene- Schulung befähigt werden, seine Zähne optimal zu reinigen. Diese Auf- gabe ist auch teuer und wir brauchen dafür geschultes Personal in den Praxen. Die Gesellschaft muss sich fragen, was sie will: Geld ausgeben für kranke Zähne oder doch lieber kranke Zähne verhindern? Dr. Volker Storcks, Kiel die motivierende Gesprächsführung. Diese im Rahmen der S3-Leitlinie „Häusliches, mechanisches Biofilmmanagement in der Prävention und Therapie der Gingivitis“ als „Motivationskunst des Behandlers“ be- schriebenen Verfahren sind Grundlage einer erfolgreichen Verhaltens- beeinflussung. Ich meine sogar, es ist einer der Schlüssel zum Erfolg und bedarf auch bei allen öffentlichen Aufklärungskampagnen der Beachtung. Allein der erhobene Zeigefinger ändert oftmals nichts. Zweifelsohne bin ich ebenso wie Sie unzufrieden, dass wir bezüglich unserer geplanten Kampagne noch nicht weiter sind. Auf die Gründe will ich an dieser Stelle nicht eingehen. Unser Ansatz ist, zunächst im Rah- men einer Vorstudie zu ermitteln, wie das subjektive Krankheitserleben der Patienten insbesondere bei einer silent disease wie der Parodontitis ist. Nur wenn wir dies genau wissen, können wir zielgerichtet den Pa- tienten auf die von ihm wahrgenommenen subjektiven Symptome ansprechen und auch hinterher den Erfolg unserer Botschaften messen. Dieser Weg ist aufwendig, aber aus unserer Sicht der richtige. Es ehrt Sie, wenn Sie den Finger in die Wunde legen und ungeduldig auf Ergebnisse warten. Aber nach fast 30 Jahren Wirken für die zahnmedi- zinische Prävention sehe ich, wo wir herkommen, wo wir sind und wo Handlungsbedarfe sind. Vor allen Dingen sollten wir den engagierten Ein- satz unserer Kolleginnen und Kollegen in der Praxis nicht unterschätzen. Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK Mit COMPLEO – Ihrem festsitzenden Zahnersatz von Flemming Dental – gewinnen Sie mehr Zeit für das Wesentliche. Profitieren Sie von dem übersichtlichen Konzept für die treffsichere Produkt- und Materialwahl im prothetischen Arbeitsalltag. Erfahren Sie mehr und lernen Sie den COMPLEO Guide unter www.flemming-compleo.de/guide kennen! Oder informieren Sie sich unter 040 / 32102 444. Ohne Umweg zum Material der Wahl. Einfach COMPLEO.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=