Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20

zm 109, Nr. 20, 16.10.2019, (2301) nur unzureichend mit dem Infiltranten auf- gefüllt werden können und somit die Läsion nur unzureichend arretiert bleibt. Insofern an benachbarten approximalen Flächen nur eine zu infiltrierende Karies vor- liegt, empfiehlt sich die Benutzung des in der Packung befindlichen Folienbügelhalters (Icon, DMG, Hamburg), der mithilfe abge- flachter Keilchen approximal eingebracht wird (Abbildung 1a). Es ist also keine vor- herige aufwendige Separation der Zähne notwendig; die Behandlung erfolgt in einer Sitzung. Wenn an benachbarten Approximal- flächen zu infiltrierende Läsionen diagnosti- ziert werden, können diese ohne Zuhilfe- nahme der Folienbügelhalter behandelt werden (Abbildungen 1b und 1c). Dies spart nicht nur Zeit, sondern auch Material, da neben der gleichzeitigen Behandlung von zwei Läsionen auch der Totraum der hierbei verwendeten Kanülen wesentlich kleiner ist als derjenige der Folienbügel- halter. Somit reduziert sich der Materialpreis pro behandelter Läsion deutlich. Eine Auf- lösung des approximalen Kontaktpunktes oder eine „Verklebung“ der approximalen Flächen ist bei gewissenhafter Entfernung des überschüssigen Kunststoffs vor der Lichthärtung nicht zu befürchten. Zur aus- führlichen Beschreibung der Grundlagen, der Entwicklung und der Anwendung der Technik in Einzelschritten verweisen wir auf unsere Übersichtsarbeiten [Meyer-Lückel und Paris, 2011; Meyer-Lückel und Paris, 2012]. Insbesondere bei kleineren Kindern im Alter von fünf bis neun Jahren stellt die Karies- infiltration unkavitierter Läsionen eine Alter- native zur restaurativen Therapie dar. Hier- bei ist es das Ziel, bestenfalls eine Füllungs- therapie bis zur Exfoliation zu vermeiden, was im vorliegenden Patientenfall nach einer Beobachtung von drei Jahren möglich erscheint (Abbildung 2). Evidenz Inzwischen gibt es circa zwölf publizierte so- wie weitere bisher als Abstract vorliegende randomisierte klinische Studien, die die Wirk- samkeit der approximalen Kariesinfiltration untersucht haben. Bei allen Studien wurden Läsionen mit einer röntgenologischen Aus- dehnung bis maximal ins erste Dentindrittel (D1) inkludiert und randomisiert – im Kreuz- design wurden eine oder mehrere infiltrierte Läsionen meist einer gleichen Anzahl von Kontrollläsionen zugeordnet. Je nach Karies- risiko wurden unterschiedliche zusätzliche non-invasive Maßnahmen bei den Patienten etabliert, sei es die Intensivierung einer regelmäßigen Zahnseidenbenutzung, die häusliche Verwendung von Fluoridgelen F O R T B I L D U N G : S T A T E O F T H E A R T A PW · L i e s e g a n g s t r a ß e 17a · 4 0 211 D ü s s e l d o r f · F o n 0 211 . 6 6 9 6 7 3 0 · a p w . f o r t b i l d u n g@d g z m k . d e Seriös Praxisrelevant Renommierte Referenten Perfekter Service Wir sind Ihre APW – www.apw.de Höchstmaß an Qualität A K T U E L L · P R A X I S N A H · W I S S E N S C H A F T L I C H Curricula Einzelkurse Tagungen CME Punkte 91

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