Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 21

zm 109, Nr. 21, 1.11.2019, (2375) Die osteuropäischen Praxen und Kliniken hielten es schließlich für notwendig, in den technischen Fortschritt zu investieren. Denn nun geriet das Thema Implantate mehr und mehr in den Fokus der Patienten. Ging es zuvor noch um Totalprothesen, Kronen und Brücken, sprach man jetzt eine Klientel an, die eben genau dies nicht mehr wollte. Statt Prothese und Brücke sollte es fortan der ästhetisch perfekte Zahnersatz auf Implan- taten sein. Inzwischen haben sich Praxen und Kliniken in Südosteuropa etabliert und Mittel und Wege gefunden, Patienten in im- mer stärkerem Maße von ihren Leistungen zu überzeugen. Vermittelt wird die Klinik, aber auch die Abrechnung Gibt man bei Google „Dentaltourismus“ ein, dann findet man etwa 300.000 Einträge zum Thema. Der Großteil verweist auf Web- seiten von Praxen und Kliniken im Ausland, einige wenige Einträge auf Artikel, die sich mit der Materie beschäftigen. Gleiches gilt für YouTube, und auch die öffentlich-recht- lichen Fernsehsender widmen sich dieser Thematik in zahllosen Beiträgen. Offerten gibt es inzwischen auch nicht mehr nur in Ländern der EU, man findet Kliniken mit An- geboten in der Türkei, auf den Seychellen, in Vietnam, der Ukraine, Indien. Der Markt hat inzwischen eine derartige Dimension angenommen, dass es spezielle Reiseanbieter für zahnmedizinische Leistun- gen im (ost-)europäischen Ausland gibt. Price Waterhouse Cooper [pwc, 2017] prog- nostiziert eine Steigerung des Gesundheits- tourismus allein nach Polen von zehn bis zwölf Prozent pro Jahr. Agenturen vermit- teln neben der Klinik auch gleich den Flug, das Hotel und teilweise die Abrechnung mit den deutschen Krankenkassen. Taucht man tiefer in die Abläufe und Strukturen ein, findet man ein miteinander verfilztes Netz- werk aus Kliniken, „unabhängigen“ Web- seiten und Zertifizierungsgesellschaften, die dazu dienen, an Kontaktdaten potenzieller Patienten zu gelangen und eine scheinbare Sicherheit bezogen auf Behandlungsabläufe und -qualitäten zu suggerieren. Ideale Kunden: Patienten mit Zahnarztangst Patienten, häufig mit einer ordentlichen Portion Zahnarztangst und Scham ausge- stattet, sind im Internet auf der Suche für eine Lösung ihrer zahnmedizinischen Pro- bleme. Dort finden sie sprachlich auf ihre Zielgruppe abgestimmte Artikel mit tollen Bildern und Videos über die Behandlungs- erfolge von Kliniken im Ausland. Patienten berichten von ihren fantastischen Erfahrun- gen, von deutsch sprechenden Zahnärzten und einer supermodernen Klinikausstattung. 29 Pionier der Zahnarzt-Software. Seit 1986. GAR NICHT MAL SO KALT! Mit Dampsoft an Ihrer Seite. Wir unterstützen Existenzgründer ganz besonders dann, wenn es darauf ankommt: in der Startphase der Praxis. Bringen Sie Ihre eigene Praxis gemein- sam mit uns auf Kurs und entdecken Sie unsere Angebote für angehende Praxisgründer: www.dampsoft.de/startup

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