Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 21
zm 109, Nr. 21, 1.11.2019, (2396) mit anschließender Einschränkung des Patientenwohls geführt. Besonders der kol- legiale Austausch kann in solch einem Fall dazu Beitragen, die von dem behandelnden Zahnarzt ausgehenden vorschnellen Urteile über Persönlichkeit und Verhalten eines Patienten abzuwehren und so eine systema- tische und strukturierte Therapieentschei- dung zu finden. Aufgrund der guten Com- pliance sowie der deutlichen Verbesserung der Mundhygiene entschieden wir uns für den Zahnerhalt im Frontzahnbereich und eine implantologische Lösung im Seiten- zahnbereich. Das zahnärztliche Ziel war, den Patienten nach aufwendiger Rekon- struktion über viele Jahre zu guter Mund- hygiene zu motivieren. Dies konnte durch in- tensive Aufklärung erreicht werden. Bereits nach den ersten Maßnahmen zeigte sich eine deutliche Besserung der Mundgesund- heit. Der Patient begann darauf zu vertrauen, dass eine ihm adäquate Therapie erfolgte. Er entwickelte bald ein gesteigertes Selbst- wertgefühl. Schon nach Eingliederung des Provisoriums verbarg er die Zähne nicht mehr hinter den Lippen und gewann sein Lächeln zurück. Seine Gesprächsbereit- schaft steigerte sich deutlich. Die Versor- gung ist auch nach sieben Jahren stabil (Ab- bildungen 7, 8a-c). Außer den regelmäßi- gen professionellen Zahnreinigungen waren keine zahnärztlichen Eingriffe erfor- derlich. Lediglich ein Chipping der Keramik Regio 46 ist anzumerken. Dies hatte jedoch funktionell und ästhetisch für den Patienten keine Auswirkung. PD Dr. Michael Korsch, M.A. Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe Lorenzstr. 7 76135 Karlsruhe michael_korsch@azfk.de und Zentrum für Implantologie und Oralchirurgie Berliner Str. 41 69120 Heidelberg mk@drkorsch-heidelberg.de Dr. Karim Mamar Zentrum für Implantologie und Oralchirurgie Berliner Str. 41 69120 Heidelberg Abbildung 7: Röntgenkontrolle sieben Jahre nach Behandlungsabschluss. Alle Implantate sind vollständig osseointegriert. Abbildung 6: Abschlusssituation Fotos: Michael Korsch Abbildung 8 Situation sieben Jahre nach Behandlungsabschluss. Das Gesamtergebnis erscheint stabil. Lediglich Regio 46 lag ein Keramikchipping vor. Foto: Michael Korsch Fotos: Michael Korsch Foto: privat Foto: privat 50 Zahnmedizin
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