Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 22
zm 109, Nr. 22, 16.11.2019, (2536) [Arumugam et al., 2019]. Der Warthin- Tumor wird ebenfalls zu den häufigen benignen Tumoren der Speicheldrüsen ge- zählt. Obwohl dieser Tumor hauptsächlich in der Glandula parotidea lokalisiert ist, wird mit einer Inzidenz von bis zu 1,2 Prozent über das Vorkommen in den kleinen Speichel- drüsen berichtet [Iwai et al., 2012]. Histopa- thologisch wird der Warthin-Tumor durch zweischichtige onkozystische Epithelzellen und fibrovaskuläre Stromakomponenten mit chronisch entzündlichen Zellen gesichert [Diaz-Segarra et al., 2018]. Das adenoid-zystische Karzinom gehört zu den malignen Tumoren der Speicheldrüsen und zeigt die häufigste Lokalisation am Gau- men. Klinisch imponiert hier ein asympto- matischer, langsam wachsender, nicht druckdolenter, derber und unbeweglicher Befund. Histopathologisch zeigt sich, je nach Anordnung der Epithelzellen entweder ein cribriformes, tubuläres oder festes Muster [Yaga et al., 2016]. Das Muko- epidermoidkarzinom zählt ebenfalls zu den malignen Neoplasien der Speicheldrüsen. Der Befund ist in den meisten Fällen in der Glandula parotidea lokalisiert und zeigt sich seltener in den kleinen Speicheldrüsen. Auch bei diesem Tumor wird klinisch über einen langsam wachsenden, asymptomatischen, mäßig weichen, nicht druckdolenten und klar umschriebenen Befund berichtet [Mathew et al., 2017]. Differenzialdiagnos- tisch sollten aber auch die benignen Neo- plasien – wie das Basalzelladenom und das Myoepitheliom – sowie die malignen Neo- plasien – wie das Adenom, das Azinus- zellkarzinom und das polymorphe Adeno- karzinom – bedacht werden. Die Behandlung von dermalen Zysten zielt auf ein besseres kosmetisches Gesamt- ergebnis. Zu den Behandlungsmöglichkei- ten gehören der Kohlendioxidlaser, die modifizierte chirurgische Technik und die Kryotherapie [Georgakopoulos et al., 2018]. Bei enoraler Lokalisation können derartige Befunde, wie auch im vorliegenden Fall be- obachtet, die Lebensqualität der Patienten einschränken. Die Therapie der Wahl richtet sich daher auf die vollständige chirurgische Entfernung der Zyste mit dem gesamten Epithel. Dies ermöglicht einen histopatho- logisch gesicherten Befund und vermindert das Vorkommen von Rezidiven [Araujo and Denadai, 2016]. Dr. Sebahat Kaya Weiterbildungsassis- tentin Oralchirurgie MKG-Chirurgie der Universitätsmedizin Mainz Augustusplatz 2 55131 Mainz PD Dr. Dr. Peer W. Kämmerer, M.A., FEBOMFS Facharzt für MKG-Chi- rurgie, Fachzahnarzt für Oralchirurgie Leitender Oberarzt / Stellvertretender Klinik- direktor der MKG- Chirurgie der Universitätsmedizin Mainz Augustusplatz 2, 55131 Mainz peer.kaemmerer@unimedizin-mainz.de Für eine erfolgreich gelöste Fortbildung erhalten Sie 2 CME-Punkte der BZÄK/ DGZMK. Palatinales Steatozystom CME AUF ZM - ONLINE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. Abbildung 3: Intraoperativer Situs nach Resektion des Tumors mit Sicherheitsabstand Abbildung 4: Reseziertes Präparat mit Faden- markierung zur histologischen Untersuchung Abbildung 5: Wundversorgung mit Hämostiptika und einer Verbandsplatte Foto: privat Foto: privat 54 Zahnmedizin
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