Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 23-24

zm 109, Nr. 23-24, 1.12.2019, (2670) Einsatz im posterioren Zahnreihenbereich empfehlen sich an der Spitze verkürzte Lichtleiter oder die Geräte mit LEDs direkt am Lichtaustrittsfenster [Price et al., 2000; Price et al., 2010; Corciolani et al., 2008; Price und Felix, 2009] (Abbildung 5). Außerdem sind große Durchmesser des Licht- leiters (circa 10 mm) vorteilhaft, damit auch großflächige Kavitäten, zum Beispiel MOD- Füllungen, komplett ausgeleuchtet werden können und Mehrfachbelichtungen überflüssig oder reduziert werden. Das ist gerade beim Einsatz von Bulk-Fill-Kompositen sinnvoll. Um die Hygienestandards einzuhalten, sollte der Lichtleiter idealerweise aus dem Handstück entfern- und autoklavierbar sein [Certosimo et al., 2003]. Ansonsten sind Einmal-Schutzfolien einzusetzen, wobei darauf zu achten ist, dass die Schutzfolie straff über das Lichtaustrittsfenster ge- spannt wird. Sonst kann auch dies bereits zu einer Verminderung der Bestrahlungsstärke führen (Abbildung 6). Belichtungsdosis Um eine ausreichende Vernetzung der Monomer-Matrix in den Kompositen sicher- zustellen, ist eine bestimmte Energiemenge, die Belichtungsdosis, nötig zur Aktivierung der Radikale in ausreichendem Maß, was als Total Energy Concept beschrieben wird. Die Belichtungsdosis ist das Produkt aus Bestrahlungsstärke mal Belichtungszeit [Koran und Kurschner, 1998]. Dabei gilt diese lineare Beziehung annäherungsweise jeweils nur im Bereich von Bestrahlungs- stärken zwischen 500 und 1.500 mW/cm 2 . Es gibt in der Literatur keinen Konsens über eine ausreichende Belichtungsdosis für eine zuverlässige Polymerisation. Dies ist begrün- det in der Vielzahl an Kompositmaterialien, die alle unterschiedliche Zusammensetzun- gen und somit ein unterschiedliches Poly- merisationsverhalten aufweisen. Infolge der Komplexität der Polymerisationskinetik kann eine sehr hohe Intensität eine sehr geringe Belichtungszeit nicht ausgleichen [Musanje und Darvell, 2003]. Je nach Typ, Farbe und Transparenz ist diese für das je- weilige Komposit erforderliche Dosis unter- schiedlich hoch [Shortall, 2005]. Abbildung 4: Vergleich der Lichtstreuung von Turbo-Lichtleitern und parallel-wandigen Lichtleitern Foto: Blunck Abbildung 5: Beispiele unterschiedlicher Winkelungen gängiger Lichtgeräte Foto: Blunck Abbildung 6: Beispiele falsch angebrachter Schutzfolien auf Lichtleitern Foto: Blunck 52 Fortbildung Restaurative Zahnerhaltung

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=