Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 01-02
zm 110, Nr. 1-2, 16.1.2020, (16) ABSCHLUSSFEIER DES 10. JAHRGANGS DER AS AKADEMIE Zwei Väter, keine Mütter, trotzdem drei Kinder Wenn es stimmt, dass die höchste politische Währung Glaubwürdigkeit ist, dann war die Gründung der AS Akademie vor 20 Jahren die richtige Idee zum richtigen Zeitpunkt. Sie zielte darauf ab, eine breite personelle und gut ausgebil- dete Basis für eine erfolgreiche, auf Augenhöhe agierende zahnärztliche Berufs- und Standespolitik mit Schwerpunkt Selbstverwaltung zu legen. Wurden die Ziele erreicht? D en 10. Studiengang der Akademie haben im Dezem- ber 2019 insgesamt 23 zahnärztliche KollegInnen mit dem Zertifikat „Manager in Health Care Systems“ er- folgreich abgeschlossen. Betrachtet man die mittlerweile zehn Jahrgänge, die die zweijährige Fortbildung erfolgreich durchlaufen haben und die großteils aktiv in der Standes- politik engagiert sind, dann ist die AS Akademie zweifellos ein Erfolgsmodell, um ZahnärztInnen für die Berufspolitik fit zu machen. Denn ein am Gemeinwohl orientierter freier Beruf ist darauf angewiesen, seine Rolle in einer sich verän- dernden Gesellschaft und damit in und gegenüber der Politik nachhaltig deutlich machen zu können. Der wissen- schaftliche Leiter der AS Akademie, Prof. Dr. Christoph Benz, brachte die Notwendigkeit anlässlich der Abschluss- feier des nunmehr 10. Jahrgangs auf den Punkt: „Als freier Beruf sind wir angewiesen auf unsere Intelligenz, auf unser Charisma, auf unsere Möglichkeiten, auf Augenhöhe kom- munizieren zu können. Dies insbesondere mit der Politik.“ Dazu braucht es fundiertes Wissen (das man im Studium nicht lernt) und engagierten Nachwuchs für die Berufs- und Standespolitik. Der aus möglichst allen Bereichen der Zahn- ärzteschaft kommen soll. Rebecca Otto, niedergelassene Kinderzahnärztin aus Jena, beschrieb es in ihrer Rede der AbsolventInnen so: „Vor etwa zwei Jahren sind wir in den Räumen der Bundeszahnärztekammer erstmalig aus vielen Teilen Deutschlands zusammengekommen, um gemeinsam auf eine Reise zu gehen. Junge Kollegen trafen dabei auf erfahrenere, gestandene Kollegen, Angestellte auf Nieder- gelassene, Frauen auf wenige Männer. In der Standespolitik noch Neuland. Aus Kollegen wurden Freunde fürs Leben, die sich mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ein breit gefächertes Netzwerk ist entstanden. Einige haben in den zwei Jahren schon Ämter und Aufgaben in der Selbstverwaltung über- nommen.“ DIE AS AKADEMIE WIRKT Stichwort Netzwerk: Dr. Henner Bunke, Präsident der Lan- deszahnärztekammer Niedersachsen, machte die Quint- essenz in seinem Grußwort der Träger der AS Akademie deutlich, nämlich dass „wir nur alle zusammen besonders schlagkräftig sind“. Die Selbstverwaltung, basierend auf der Subsidiaritätsvorstellung der preußischen Verwaltung, erfordere zunehmend ein ständiges Ringen um föderale Strukturen. Es gehe um die Selbstbestimmung für eine demokratische Selbstverwaltung und eben nicht um die Funktionärsherrschaft mit überzogenem Selbstdarstellungs- anspruch. „Bleiben Sie in der Berufspolitik – wir brauchen mehr von Ihnen“, rief der Kammerpräsident den Absolven- tInnen zu. Das allerdings hört sich nach Arbeit an und weniger nach der viel beschworenen Work-Life-Balance moderner Prägung. Foto: Jürgen Schulzki ©
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