Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 01-02

zm 110, Nr. 1-2, 16.1.2020, (46) FAZIT Die Phosphorsäureätzung („Etch-and- rinse-Technik“) ist noch immer der beste Garant für eine gute Schmelz- haftung. Auch die Haftung an Dentin ist erfolgreich und dauerhaft, sie wird das Niveau der Schmelzhaftung in puncto Langzeitstabilität jedoch kaum erreichen, da Biodegradationsprozesse derzeit nicht aufzuhalten sind. Universaladhäsive stellen heute so- wohl in der direkten als auch in der in- direkten Technik eine gute Alternative zu konventionellen Mehrflaschen- Adhäsiven dar. Letztere leisten noch immer einen guten Dienst, die Unter- schiede in der Effektivität von Ein- flaschen-Universaladhäsiven und Mehrflaschenadhäsiven sind jedoch mittlerweile marginal. Eine Kombina- tion aus selektiver Schmelzätzung und einem Universaladhäsiv ist heute der ideale Weg, dauerhaftes Bonding an die Zahnhartsubstanzen bei über- schaubarem Aufwand zu erzeugen. Da die selektive Schmelzätzung in vielen Fällen praktisch kaum zuverlässig zu bewerkstelligen ist, stellen die Univer- saladhäsive heute eine bessere Lösung dar als ihre Vorgängerprodukte, sie hel- fen dabei, die Techniksensitivität und Fehleranfälligkeit beim Dentinbonding deutlich zu reduzieren und erzeugen darüber hinaus chemische Haftung am Dentin. Die Indikationserweiterung für indirekte Restaurationen sowie Füllungsreparaturen sind interessante weitere Aspekte. Abschließend bleibt festzuhalten, dass für die klinische Effektivität im Rahmen der Adhäsivtechnik heute nicht mehr die Zahl der Flaschen, aber noch immer die kontaminationsfreie Applikation von Adhäsiv und Komposit entschei- dend ist. ! UNIV.-PROF. DR. MED. DENT. PROF. H.C. ROLAND FRANKENBERGER, FADM Abteilung für Zahnerhaltungskunde, Medizinisches Zentrum für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde, Philipps-Universität Marburg und Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH – Standort Marburg Georg-Voigt-Str. 3 35039 Marburg frankbg@med.uni-marburg.de ! 1992 Approbation, Universität Erlangen-Nürnberg ! 1994 Wissenschaftlicher Assistent, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Universitätsklinikum Erlangen (Direktor: Prof. Dr. A. Petschelt) ! 1999 Visiting Assistant Professor, Department of Operative Dentistry, University of North Carolina, Chapel Hill, NC, USA (Mentor: Prof. Dr. J. Perdigao) ! 2000 Habilitation und Oberarzt ! 2009 Direktor der Abteilung für Zahn- erhaltungskunde, Philipps-Universität Marburg und Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg ! 2012–2014 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung ! 2012–2015 Geschäftsführender Direktor der Zahnklinik Marburg ! 2016–2018 Studiendekan für Medizin, Zahnmedizin und Humanbiologie am Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg ! 2019 Präsidiumsmitglied, Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland ! 2019 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund und Kieferheilkunde Foto: privat DR. MED. DENT. MARIE-CHRISTINE DUDEK Abteilung für Zahnerhaltungskunde, Medizinisches Zentrum für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde, Philipps-Universität Marburg und Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH – Standort Marburg Georg-Voigt-Str. 3, 35039 Marburg OA PD DR. MED. DENT. MATTHIAS J. ROGGENDORF Abteilung für Zahnerhaltungskunde, Medizinisches Zentrum für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde, Philipps-Universität Marburg und Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH – Standort Marburg Georg-Voigt-Str. 3, 35039 Marburg OA DR. MED. DENT. ANDREAS KOCH Abteilung für Zahnerhaltungskunde, Medizinisches Zentrum für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde, Philipps-Universität Marburg und Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH – Standort Marburg Georg-Voigt-Str. 3, 35039 Marburg Abb. 3: Komposit-Adhäsiv- Dentin-Interface im konfokalen Laserrastermikroskop (1:3000). Als Adhäsivsystem wurde hier Syntac (Ivoclar Vivadent) verwendet. Foto: Frankenberger/Nikolaenko ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion ange- fordert werden. 48 | FORTBILDUNG RESTAURATIVE ZAHNERHALTUNG

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