Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 01-02

zm 110, Nr. 1-2, 16.1.2020, (49) FASERVERSTÄRKTE KOMPOSITBRÜCKEN Anamnese und Befunde Ein 34-jähriger Lehrer stellte sich bei Nichtanlage der seitlichen Schneide- zähne im Oberkiefer mit persistieren- den Milchzähnen 52 und 62, die zur besseren Retention mittels Komposit mit den Zähnen 11 und 21 verblockt waren, in der Poliklinik für Zahnerhal- tungskunde der Klinik für Mund-, Zahn- und Kieferkrankheiten des Universitätsklinikums Heidelberg vor (Abbildung 1a). Die Zähne 11 und 21 waren nach einem unkomplizierten Frontzahntrauma im Jugendalter mit Kompositrestaurationen versorgt wor- den. Bei der Erhebung der allgemeinen Anamnese gab der Patient keine Allge- meinerkrankungen an, er rauchte nicht und nahm keine Medikamente ein. Zum Zeitpunkt der Erstvorstellung hatte er keine Schmerzen und keine erhöhten Sondierungstiefen. Die Ver- blockung zwischen den Zähnen 11 und 52 war gebrochen und es bestand Lockerungsgrad II an Zahn 52 (Abbil- dung 1b, siehe Pfeil). Die Wurzeln der persistierenden Milchzähne 52 und 62 stellten sich bei röntgenologischer Ab- klärung als resorbiert dar. Der Röntgen- befund der Zähne 11 und 21 zeigte eine unauffällige periapikale Region sowie koronale Opazitäten im Sinne von Kompositrestaurationen. (Abbil- dung 1c). Die mesio-distale Breite der persistierenden Milchzähne 52 und 62 betrug circa 4 mm. Hinsichtlich der Möglichkeiten zum Lückenschluss in Regio 012 und 022 wurde der Patient umfassend beraten Patientenfall 1: Faserverstärkte Kompositbrücke Abb. 1a–1f: Ausgangszustand und Vorbereitung der Pontics aus Komposit für die einflügeligen faserverstärkten Kompositbrücken 11–012 und 21–022. Detaillierte Erläuterungen der Abbildungen befinden sich im Text. PROF. (APL) DR. MED. DENT. CORNELIA FRESE Universitätsklinikum Heidelberg Klinik für Mund-, Zahn- und Kieferkrankheiten Poliklinik für Zahnerhaltungskunde Sektion für Präventive und Restaurative Zahnheilkunde Im Neuenheimer Feld 400 69120 Heidelberg cornelia.frese@med.uni-heidelberg.de ! 2001–2006: Studium der Zahnmedizin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ! seit 2006: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde des Universitätsklinikums Heidelberg ! 2007: Promotion ! 2010: Ernennung zur Spezialistin der DGZ in Zahnerhaltung (Präventiv-Restaurativ), Ernennung zur Funktionsoberärztin und Erwerb des Zertifikats für Hochschul- didaktik Baden-Württemberg ! 2012–2017: Leitung des Bereichs Patientenaufnahme und Primär- versorgung an der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde des Universitäts- klinikums Heidelberg und Bestellung zur tarifrelevanten Oberärztin ! 2015: Verleihung der Venia legendi an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg ! seit 2017: Leitung der Sektion für Präventive und Restaurative Zahnheil- kunde und des Bereichs für Kinder- und Jugendzahnheilkunde ! 2017: Verleihung der Bezeichnung „Außerplanmäßige Professorin“ der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Foto: privat a c f b d e | 51

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