Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 01-02
zm 110, Nr. 1-2, 16.1.2020, (51) MÖGLICHKEITEN DES LÜCKENSCHLUSSES IM FRONTZAHNBEREICH KRITERIUM Wissenschaftliche Datenlage Überlebensraten Versorgungsart Design Invasivität Dimensionierung Option eines Status idem nach Entfernung Reparaturmöglichkeit Werkstückherstellung (Labor/CAD-CAM) Bereits vorhandene Läsion bzw. restaurative Versorgung des Pfeilerzahns / der Pfeilzähne Zahl der Sitzungen Tabelle 1 Vergleichende Übersicht zu Möglichkeiten des Lückenschlusses im Frontzahnbereich durch faserverstärkte Kompositbrücken, metall-keramische/ keramische Adhäsivbrücken und Zahnanhänger aus Komposit, Quelle: Frese GLASFASERVERSTÄRKTE KOMPOSITBRÜCKE Moderat Mittlere Überlebensraten Semipermanente Versorgung in besonderen Situationen Ein- oder zweiflügeliges Design möglich Non-/minimalinvasiv (keine Präparation notwendig) Starke Dimensionierung wegen werkstofflicher Limitationen anzustreben Ja In der Regel möglich Möglich, aber nicht obligatorisch Pfeilerzahn kann Läsion aufweisen beziehungsweise versorgt oder unversorgt sein Versorgung in einer Sitzung möglich METALLKERAMISCHE/ VOLLKERAMISCHE ADHÄSIVBRÜCKE Gut Hohe Überlebensraten Permanente Versorgung (Standardversorgung, auch als GKV-Leistung anerkannt) Ein- oder zweiflügeliges Design möglich Minimalinvasiv (aber Präparation notwendig) Bei Co-Cr-Legierungen/ZrO2 relativ grazile Dimensionierung wegen guter werkstofflicher Eigenschaften möglich. Bedingt (wegen Notwendigkeit einer Präparation) Bedingt möglich Obligatorisch Pfeilerzahn sollte weitgehend läsionsfrei und unversorgt sein Versorgung in mehreren Sitzungen METALL-, KERAMIK- UND GLASFASERFREIER KOMPOSITANHÄNGER Gering (neues Verfahren) Noch keine Aussage möglich Versorgung in besonderen Situationen (Aussage über Langzeit- verhalten noch nicht möglich) Einflügeliges Design bevorzugt Non-/minimalinvasiv (keine Präparation notwendig) Starke Dimensionierung wegen werkstofflicher Limitationen obligat Ja In der Regel möglich Nein Pfeilerzahn kann Läsion aufweisen beziehungsweise versorgt oder unversorgt sein Versorgung in einer Sitzung möglich weitere kleine Menge Flowkomposit auf die palatinale Fläche der Pfeiler- zähne und der Pontics aufgetragen. Der zurechtgeschnittene faserverstärkte Kompositstrang wurde darin eingebettet und mit einem Modellierinstrument vorsichtig Schritt für Schritt ange- drückt (Abbildung 2f). Hierbei erfolgte die initiale Fixierung des faserverstärk- ten Kompositstrangs durch kurzes Lichthärten an jeder Stelle (circa drei bis fünf Sekunden). Nachdem die end- gültige Position erreicht war), wurde das Fasermaterial vollständig lichtge- härtet und anschließend mit viskösem Kompositmaterial abgedeckt (Abbil- dung 2g). Diese Überschichtung war unerlässlich, um Feuchtigkeitszutritt und Hydrolyse des faserverstärkten Kompositmaterials zu vermeiden. Die Kompositrestauration an Zahn 11 wurde im Rahmen dieser Sitzung ebenfalls in Form und Farbe korrigiert. Die Ausarbeitung der Interdentalräu- me und der Übergänge erfolgte mit einem sichelförmigen Skalpell (Nr. 12). Um Belastungsspitzen auf dem Pontic zu vermeiden, wurde es aus der dynamischen Okklusion genom- men, lediglich leichte statische Okklusionskontakte wurden belassen. Die abschließende Ausarbeitung und Formgebung erfolgte mit Finier- diamanten und einem Brownie (Ab- bildung 2h), die Hochglanzpolitur mit drei Silikonpolierern, wobei letz- terer hier abgebildet ist (Abbildung 2i). | 53
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