Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 01-02

zm 110, Nr. 1-2, 16.1.2020, (76) ZAPPRO-UMSETZUNG IST PROBLEMATISCH So bleiben die erhofften Verbesserungen auf der Strecke Yvonne Wagner, Alexander Rahman, Nobert Krämer, Petra Hahn, Elmar Hellwig, Andreas Söhnel, Michael Frank, Volkhard Fischer, Robert Sader, Hans-Jürgen Wenz Die Zeit ist knapp: Neun Monate vor dem Inkrafttreten der neuen zahnärztlichen Approbationsordnung (ZApprO) gibt es weder einen Finanzierungsplan noch wurde der Gesamtumfang der Lehrveranstaltungen abschließend definiert. Damit fehlen den Universitäten immer noch Schlüsselvoraussetzungen, um einen validen Studienplan für ein neues Zahnmedizinstudium zu erstellen. Während hinter den Kulissen ums Geld gefeilscht wird, droht die Reform zu kippen. A m 7. Juni 2019 verabschiedete der Bundesrat die Verordnung zur Neuregelung der ZApprO. Das war ein wichtiger und entschei- dender Schritt, um die zahnärztliche Ausbildung weiter zu verbessern und mit der Humanmedizin zu vernetzen. Die erforderliche grundlegende Um- strukturierung und Modernisierung des Studiums mit dem Neuaufbau zahlreicher Lehrveranstaltungen setzt jedoch in der Regel eine langfristige detaillierte Planung für die Umsetzung voraus. Der Zeitplan hierfür ist aller- dings politisch sehr ambitioniert, in Kraft treten wird diese Verordnung bereits zum 1. Oktober 2020 für die Studienanfänger. Bereits zum Sommer- semester 2021 soll sie auch im kli- nischen Studium umgesetzt werden. Durch diese parallele Implementierung sowohl bei den Studienanfängern als auch im klinischen Studium entstehen komplizierte Übergangsregelungen. Diese gehen vor allem zulasten der Studierenden, die dann unter anderem vier staatliche Prüfungen in ihrem Stu- dium haben werden. Was bedeutet dies für die einzelnen universitären Standorte und Länder? Da es in der Regel ein Semester dauert, bis der Beschluss eines neuen Studien- Selbst unter genau definierten Rahmenbedingen wäre die neue ZApprO eine Herkules- aufgabe – doch sogar die fehlen noch. plans die verschiedenen universitären Gremien durchlaufen hat, verbleibt den Standorten nur der Zeitraum bis zum Frühjahr 2020, dies alles beschluss- reif zu entwickeln. Hier müssen neue Lehrformen eingeführt, die Quer- schnittsbereiche mit der Medizin defi- niert und organisiert, eine patienten- zentrierte Struktur für die integrierten Behandlungskurse entwickelt werden, und nicht zuletzt soll die gesamte prä- klinische Phantomausbildung um- 78 | POLITIK

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