Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 01-02
zm 110, Nr. 1-2, 16.1.2020, (81) von einer Woche und einem Monat etwa in dem Bereich zu landen. Prüfen Sie zur Validierung einmal pro Quartal, ob die veranschlagten Betriebsausgaben aus dem Businessplan mit den realen Werten Ihrer BWA übereinstimmen und passen Sie gegebenenfalls den Mindestumsatz pro Stunde an, bis sich Ihr Praxisalltag eingespielt hat. SPEZIALISIERUNG Überprüfen Sie jeweils nach einigen Wochen/Monaten die Ausrichtung Ihrer Leistungen, sowohl in Anbetracht Ihrer Spezialisierung als auch hinsichtlich der Rentabilität. Erbringen Sie die Leis- tungen, die Sie im Businessplan aufge- führt haben? Sind die erbrachten Einzel- leistungen rentabel? Verlieren Sie diese beiden Kennzahlen nicht aus dem Blick. Sie sind langfristig große Erfolgsfaktoren! Sollten Sie feststellen, dass Sie zu viele unrentable oder nicht Ihrer Spezialisie- rung entsprechende Leistungen erbrin- gen, gehen Sie einen Schritt zurück und suchen Sie nach den Gründen. ! Haben Sie den passenden Patientenstamm? ! Passen Ihre Preise zur Konkurrenzsituation und zu Ihrem Leistungsangebot? ! Sind Sie in der Lage, Patienten von den geplanten Leistungen zu überzeugen? AUSLASTUNG Haben Sie Ihre Auslastungszahlen der kommenden sechs Wochen stets im blick. Dazu bewährt es sich, die Aus- lastungsquoten für die kommenden Wochen festzulegen und mit der für die Terminvergabe zuständigen ZFA abzustimmen. So laufen Sie nicht Gefahr, vor einer „leeren“ Woche zu stehen – und Ihre ZFA wird direkt in den Controllingprozess eingebunden. PROPHYLAXE Eine strategisch gut geplante Prophylaxe- Abteilung bietet Ihnen zwei wichtige Vorteile: ! Sie erwirtschaften regelmäßige Umsätze, ohne selbst Zeit aufzuwenden. ! Sie haben regelmäßige Kontakte der Patienten mit Ihrer Praxis. Eine einfache und sinnvolle Kennzahl zur Kontrolle der Prophylaxe-Abteilung ist die durchschnittliche Anzahl an Prophylaxe-Behandlungen je Patient pro Jahr. Legen Sie hier einen sinnvollen Zielwert für die ersten zwei bis drei Jahre fest und besprechen Sie ihn quartals- weise mit der zuständigen ZFA, um eventuelle strategische Änderungen vorzunehmen. PATIENTENBEWERTUNG Nutzen Sie besonders in der Anfangs- phase das Feedback Ihrer Patienten, um Ihre Praxisstrategie und -qualität zu überprüfen. Erstellen Sie einen Fragebogen zu den Bereichen, die Sie für wichtig halten oder die Sie gerade verändert haben, und bitten Sie Ihre Patienten freundlich, die Fragen nach dem Praxisbesuch zu beantworten. Auf diese Weise erhalten Sie ein direktes und ehrliches Feedback und können eventuelle Problempunkte einfacher angehen. Es gibt eine Reihe an Online- Tools, die Ihnen sowohl eine anonyme Befragung als auch die Auswertung vereinfachen und Ihnen jederzeit eine der wichtigsten Kennzahlen liefern: der Patientenzufriedenheit. Wie Sie bemerken, bestehen meine Vorschläge zum Praxiscontrolling in der Gründungsphase – mit Ausnahme der Prophylaxe-Abteilung – auf praxis- allgemeinen Kennzahlen. Wenn diese bereichsübergreifenden Werte in etwa Ihren Planzahlen entsprechen, werden Sie sich in ruhigem, sicherem Fahrwasser befinden und können den Fokus auf die Behandlung richten, ohne sich viel mit dem Controlling zu befassen. Sollten eine oder mehrere Kennzahlen aus dem Ruder laufen, gehen Sie weiter ins Detail und suchen nach den Ursachen. Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Existenzgründung! In diesem Sinne … Ihr Christian Henrici Henrici@opti-hc.de, www.opti-hc.de HENRICI HILFT – DER PRAXISFLÜSTERER Mit der Erfahrung aus mehr als 3.000 umfassenden Mandaten in zehn Jahren beantwortet der Pra- xisexperte und Hauptgesellschafter der „OPTI health consulting GmbH“ Fragen von Mandanten und Lesern zum Unternehmen Zahn- arztpraxis. Der Einblick in seinen „Praxis“-Alltag soll Lösungsansätze aufzeigen, um Problemen in der Praxis so früh wie möglich begeg- nen zu können. Oder besser – um diese gar nicht erst entstehen zu lassen. STIMMT MEINE AUSLASTUNGSQUOTE? Woche Woche +1 Woche +2 Woche +3 Woche +4 Woche +5 Woche +6 Tabelle 2 Quelle: Opti Auslastung Ist 80 % 60 % 65 % 70 % 25 % 40 % Auslastung Soll 90 % 80 % 70 % 60 % 40 % 40 % Auslastung Delta – 10 % – 20 % – 5 % + 10 % – 15 % 0 % | 83
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