Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 01-02

zm 110, Nr. 1-2, 16.1.2020, (7) MASERN IST DAS NOCH UNABHÄNGIGE FORSCHUNG? Zum Beitrag „Masern-Studie: Das Immungedächtnis wird gelöscht“, zm 22/2019, S. 50. Die Masern-Studie, die in der zm 22 ab- gedruckt wurde, entstand in Zusammen- arbeit mit Professor Paul Kellam. Dieser ist „Professor of Virus Genomics“ am Imperial College London und gleichzeitig „Vice President of Vaccines & Infectious Diseases“ von Kymab Ltd., UK: Kymab ist eines der größten biopharmazeutischen Unter- nehmen zur Erforschung und Herstellung von Impfstoffen. Kann man bei solch einer Verflechtung von Forschung und Kommerz dieser Masern-Studie trauen? Ist das wirklich unabhängige Forschung? Auch unser Gesundheitsminister lässt sich (gewollt oder ungewollt?) vor den Karren der Pharmaindustrie spannen. Dr. Reinhard Lödige, Lippstadt KLINISCH-ETHISCHE FALLDISKUSSION AN DEN HAAREN HERBEIGEZOGEN Zum Beitrag „Die klinisch-ethische Falldiskussion: Zwischen Loyalität und Standesrecht“, zm 22/2019, S. 28–33. Ihre aktuelle klinisch-ethische Falldiskussion ist ja vielleicht für ein juristisches Seminar von Interesse. Ich persönlich halte diese Rahmenhandlung für absurd, realitätsfern und an den Haaren herbeigezogen. An- gesichts des zunehmenden Helferinnen- mangels würde sich kein Kollege einer Helferin gegenüber so schroff verhalten, wie geschildert. In der Realität würde jeder Zahnarzt heute die geschilderte Helferin behandeln wie ein rohes Ei. Dr. Wolfgang Stigler, Burghausen ARBEITGEBERVERBAND ZAHNTECHNIK MEIN PRAXISLABOR IST DEUTLICH GÜNSTIGER ALS ... Zum Beitrag „Warum machen Zahnärzte keine Apotheke auf? Interview mit Manfred Heckens, Präsident des Arbeitgeberverbands Zahntechnik (AVZ)“, zm 21/2019, S. 42–43. Wäre ich Start-up-Berater für Ihren noch „jungen Verband“ wie sie selber sagen, würde ich resümieren, dass sie offensichtlich bereits genügend Juristen an ihrer Seite haben. Empfehlen würde ich Ihnen daher zeitnah die Lektüre der zahnmedizi- nischen Approbationsordnung. Dort könnten sie herausarbeiten, wie viele Stunden Pharmakologie und wie viele Monate Zahntechnik gelehrt und studiert werden. Denn nur wenn die Basis stimmt, kann ein junges Unternehmen Bestand haben. Auch einen Kampf „gegen die Digitalisierungsprozesse der Industrie“ empfehle ich Ihnen nicht. Konzentrieren Sie sich auf die Vorzüge der Digitalisierung und arbeiten Sie die Positionen für Ihre Kollegen heraus, die auch in den nächsten Jahrzehnten nach wie vor mit Menschen besetzt sein müssen. Als Zahnarzt wiederum möchte ich Ihnen beipflichten: Zahnärzte und Zahn- techniker so wie alle anderen Berufsgruppen „haben hin und wieder ihre schwarzen Schafe“. Wenn Ihnen diesbezüglich diese Liste wirklich vorliegt, dann weiß ich nicht, warum sie diese der Öffentlichkeit so lange vorenthalten. Ich glaube, Sie bekommen von jeder Seite nur größte Unterstützung, um diese Fälle aufzuarbeiten. #digitalisierung (Extra für den #jungenverband): Ich beschäftige in meinem praxiseigenen Labor schon Jahrzehnte lang zwei Zahntechniker. Die Digitalisie- rung habe maßgeblich ich eingeleitet und meinen Zahntechnikern beigebracht! Ob Chairside-Scanner, Labor-Scanner, Fräsen, 3-D-Drucker etc. Wir sind mittlerweile nahezu voll digital und meine Zahntechniker arbeiten genauso viele Stunden wie eh und je. Als einer meiner Zahntechniker wegen längerer Krankheit kürzlich ausfiel und ich meine Arbeiten in ein gewerbliches Labor geben musste, waren durchweg alle Laborkosten-Pläne 20–30 % höher als die Kostenvoranschläge meines Eigenlabors. Lieber Herr Heckens, falls ich Ihnen mit meiner Expertise in irgendeiner Form hilfreich sein kann, stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung. Ich halte es auch zukünftig für sinnvoll, ein praxiseigenes Labor zu betreiben. Nicht nur aus Sicht der kurzen Wege und der vor Ort schnell durchzuführenden Reparaturen, sondern offensichtlich auch aufgrund der tatsächlich geringeren Kosten scheint es zumindest hier im ländlichen Raum essenziell zu sein. Dr. Friedrich Wilhelm Hey, Laboe Die zm-Redaktion ist frei in der Annahme von Leserbriefen und behält sich sinnwahrende Kürzungen vor. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch in der digitalen Ausgabe der zm und bei www.zm-online.de zu veröffentlichen. Bitte geben Sie immer Ihren vollen Namen und Ihre Adresse an und senden Sie Ihren Leserbrief an: leserbriefe@zm-online.de oder Redaktion: Zahnärztliche Mitteilungen, Behrenstraße 42, 10117 Berlin. Anonyme Leserbriefe werden nicht veröffentlicht. | 09

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