Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 03
zm 110, Nr. 3, 1.2.2020, (232) Vorschau THEMEN IM NÄCHSTEN HEFT – ZM 4 ERSCHEINT AM 16. FEBRUAR 2020 ZAHNMEDIZIN REPARATUR VON RESTAURATIONEN II Bei der Reparatur indirekter Restaurationen müssen die Besonderheiten der Werkstoffe berücksichtigt werden. PRAXISMANAGEMENT ONLINE- TERMINVERGABE Wenn Ihre Patienten online buchen, kann das optimierte Abläufe und eine echte Zeitersparnis ermöglichen. Foto: Alexander Merz Foto: AdobeStock_WrightStudio Im britischen Cornwall schaut Feuerwehr- mann Adam Martin mit seiner Familie einen Film und knabbert dabei Popcorn. Plötzlich schiebt sich ein Stück zwischen die Zähne ins Zahnfleisch und lässt sich nicht mehr lösen – das Popcorn sitzt fest. Was zunächst nicht sonderlich gefährlich klingt, endet für den Familienvater fast mit dem Herztod. Martin versucht es mit einem Zahnstocher, mit einem Stift, mit einem Stück Draht – egal, wie er sich anstrengt, seine Mühen sind vergebens. Nach drei Tagen greift er schließlich entnervt zu einem Metallnagel. Keine gute Wahl, ist dieser Nagel doch so verunreinigt, dass der Kontakt eine bakterielle Entzündung im Zahnfleisch hervorruft, die sich über die Blutbahnen bis zu seinem Herzen ausbreitet. Martin bekommt Fieber und wird eineinhalb Wochen später in die Notaufnahme ein- geliefert. Diagnose: Endokarditis. Bei einer Endokarditis, die durch eine bakterielle Infektion und die Verteilung der Erreger durch den Blutkreislauf ausgelöst wird, kommt es zu einer Ent- zündung der Herzinnenhaut in der Herz- höhle und den herznahen Venen und Arterien sowie der Herzklappen. Die Patienten bilden eine Herzschwäche aus. Sie fühlen sich schlapp und bekommen Fieber. Auch kleine Blutungen in der Haut können ein Indiz sein. Martins Arzt ent- deckte sie am Fuß. Martin hat Glück im Unglück, als er fast zwei Wochen nach der Nagel-Intervention in die Notaufnahme des Derriford Hospitals in Plymouth, kommt. In einer siebenstündigen Notoperation versuchen Ärzte die gefährliche Entzündung an der Herzinnenhaut in den Griff zu bekommen. Dazu müssen sie eine stark geschädigte Herzklappe ersetzen. Die Infektion konnte gerade noch rechtzeitig behandelt wer- den – andernfalls hätte sie tödlich enden können. Hinterher ist der 41-Jährige erleichtert, dass die Operation ihm das Leben gerettet hat, und gibt zu, nicht damit gerechnet zu haben, dass von einem so kleinen Stück Popcorn – infolge seiner Do-it-yourself- Maßnahme – eine solche Entzündungs- gefahr ausgehen kann. Er und Popcorn? Nie wieder! Nie wieder Popcorn! Foto: Facebook_Cornwall_ News Foto: AdobeStock_Yvonne Bogdanski Foto: AdobeStock_Scisetti Alfio 110 | ZU GUTER LETZT
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