Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 03

zm 110, Nr. 3, 1.2.2020, (172) schiedlichen Versuchsbedingungen, besonders in Bezug auf die künstliche Alterung des Primärkomposits bezie- hungsweise der reparierten Proben (ohne/mit Alterung, Art, Dauer). Im Folgenden werden zunächst die Vor- und Nachteile der verschiedenen Vorbehandlungsmethoden im Rahmen der Kompositreparatur besprochen. Auf dieser Grundlage wird ein allge- meines Protokoll für die Reparatur von Kompositfüllungen vorgeschlagen, das unabhängig von den beteiligten Pro- dukten gute Erfolgsaussichten bietet. Applikation eines Adhäsivs Die Applikation eines Adhäsivs als Haftvermittler ist unter allen diskutier- ten Vorbehandlungsschritten der mit Abstand wichtigste, so das Ergebnis einer umfangreichen Metaanalyse [Valente et al., 2016]. Auch die mecha- nische Aufrauhung durch Sandstrahlen (siehe unten) verbessert die Reparatur- festigkeit nur, wenn anschließend ein Adhäsiv aufgetragen wird. Mehrschritt- systeme, One-Bottle-Adhäsive, All-in- one-Adhäsive und Universaladhäsive sind dafür gleichermaßen geeignet [Rathke et al., 2009; Iversen et al., 2011]. In einer Studie war der Reparatur- verbund auf sandgestrahltem Kompo- sit besser, wenn das untersuchte Mehr- schrittsystem (OptiBond FL TM ) mitsamt Primer verwendet wurde [Rathke et al., 2009]. Mechanische Aufrauhung Die Aufrauhung des Primärkomposits ist der zweite entscheidende Faktor für den Verbund zwischen Primär- und Reparaturkomposit. Die Bearbeitung des Primärkomposits mit einem Diamantschleifer (Abbildung 9) ergibt sich in den meisten Fällen von selbst. Diamantschleifer mit mittlerer und grober Korngröße sind besser geeignet als Diamantfinierer [Frankenberger et al., 2003; Wendler et al., 2016]. Das zusätzliche Sandstrahlen mit Alu- miniumoxidpulver (Abbildungen 10 und 13) bewirkte zwar nicht in allen Studien eine Verbesserung der Repara- turfestigkeit [Baena et al., 2015], doch ließ sich in einer Metaanalyse ein über- wiegend positiver Effekt herausarbei- ten [Valente et al., 2016]. Nach dem Sandstrahlen muss allerdings ein Adhäsiv aufgetragen werden. Dieses a b c d 50 | ZAHNMEDIZIN

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=