Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 03
zm 110, Nr. 3, 1.2.2020, (206) KAY LUTZE Historiker, M.A. Die Sammlung der zahnmedizinischen Instrumente hat ihren Schwerpunkt im Bereich der Extraktion, das heißt Hebel und vor allem eine große Anzahl von Zangen. Es finden sich Molarenzangen für Ober- und Unter- kiefer oder auch Zangen für die Front- zähne und Wurzelzangen. Es gibt aber auch Pelikane, Überwürfe, Schrauben und Schlüssel. Im Jahr 2011 veröffentlichten Barbara Schirmbeck und Sabine Fahrenbach eine detaillierte Bestandsaufnahme der zahnärztlichen Extraktionsinstrumente aus der Sammlung des Karl-Sudhoff- Instituts. Neben einer genauen Be- schreibung der Instrumente wurden Abb. 9: Zahnschlüssel mit sechs Austauschhaken, Stahl und Bein, Ende 18. Jahrhundert bis Anfang 1840er-Jahre, Schenkung Sektion Stomatologie Universität Leipzig Abb. 10: Oberkiefer-Frontzahnzange, Stahl verchromt, circa 1980, Schenkung Barbara Schirmbeck Abb. 11: Oberkiefer-Molarenzange, links, Stahl verchromt, nach 1924, Schenkung Dr. Ute Schaffenger Abb. 12: Extraktionshebel/Krallenhebel, Stahl verchromt, 20. Jahrhundert, Ankauf durch Verein von G. Hildebrandt Abb. 13: Wurzelschraube mit drei Ansätzen bzw. Wurzelschraube nach Serre, Stahl vernickelt und Holz, Ende 19. / Anfang 20. Jahrhundert, Schenkung Sektion Stomatologie Universität Leipzig Abb. 14: Geißfuß, Stahl und Bein, 16. Jahrhundert, Schenkung von Töply auch, wenn bekannt, Spender und Hersteller genannt. Die ältesten Expo- nate wurden der Sammlung 1906 von Prof. Robert Ritter von Töply über- lassen. Der Mediziner und Medizin- historiker Töply (1856–1947) stammte aus Böhmen und stand in militä- rischen Diensten der Donaumonar- chie. Zwischen 1874–1879 studierte er Medizin an der Universität Prag und wurde 1897 Privatdozent für Geschichte der Medizin in Wien. Zu den Spendern gehörten auch die Zahnärztinnen Dr. Barbara Schirmbeck und Dr. Ute Schaffenger, die 1984 eine Dissertation zu den zahnheilkundlichen Objekten der Sammlung verfasste. Eine der großen Dentalinstrumenten- hersteller war die Firma Aesculap, von der in diesem Beitrag ein Wurzelheber gezeigt wird (Abbildung 8). Die Firma besteht bis heute unter dem Namen Aesculap AG. Ihre Ursprünge reichen zurück bis ins 19. Jahrhundert, als 1867 Gottfried Jetter in Tuttlingen eine „Chirurgie-Mechaniker Werkstatt zur serienmäßigen Produktion von medi- zinischen Instrumenten gründete. \ 9 10 13 11 12 14 84 | GESELLSCHAFT
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