Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 04

zm 110, Nr. 4, 16.2.2020, (277) [Lee et al., 2017]. Offenbar ist das in den Universaladhäsiven enthaltene Si- lan in Gegenwart anderer Komponen- ten, insbesondere in saurer Lösung, chemisch nicht stabil. Ein dauerhafter Verbund ließ sich experimentell nur erzeugen, wenn das Silan dem Univer- saladhäsiv direkt vor der Anwendung beigemischt wurde [Yoshihara et al., 2016]. Momentan wird angesichts die- ser Probleme intensiv an der Optimie- rung silanhaltiger Universaladhäsive gearbeitet. Mit welchem Erfolg, muss sich zeigen. Allerdings kann auf das vorherige Ätzen mit Flusssäure oder Abstrahlen mit Cojet TM -Sand nicht verzichtet wer- den, selbst wenn Universaladhäsive mit einer funktionierenden Silankom- ponente irgendwann verfügbar sein sollten. Beide Vorbehandlungen beein- trächtigen jedoch, wie oben erwähnt, die Schmelz- und Dentinhaftung. Die gemeinsame Vorbehandlung von Schmelz, Dentin und Restaurations- material mit einem Universaladhäsiv verspricht den größten Erfolg bei der Reparatur von Restaurationen aus Zir- konoxidkeramik oder NEM-Legierun- gen. Der Grund dafür ist, dass das in den meisten Universaladhäsiven ent- haltene Phosphatmonomer 10-MDP seine adhäsive Wirkung nicht nur auf Schmelz und Dentin, sondern auch auf Metalloxidschichten entfaltet. Dies gilt streng genommen jedoch nur für die Anwendung des 10-MDP-haltigen Universaladhäsivs im Self-Etch-Modus. Wird das Universaladhäsiv im Etch- and-Rinse-Modus verwendet, kann die Kontamination der Zirkonoxidkeramik mit Phosphorsäure dazu führen, dass die oxidischen Bindungsstellen besetzt werden und so für die Anheftung der 10-MDP-Monomere nicht mehr zur Verfügung stehen [Phark et al., 2006; Feitosa et al., 2015]. Der universelle Einsatz von Universal- adhäsiven für die Reparatur indirekter Restaurationen ist außerdem dadurch eingeschränkt, dass die meisten nicht an Edelmetalllegierungen haften. Uni- versaladhäsive, die neben 10-MDP (für die Haftung an Schmelz, Dentin, Zirkon- oxidkeramik und NEM-Legierungen) und anderen selbstkonditionierenden Monomeren (zum Beispiel 4-MET) auch ein schwefelhaltiges Monomer (zum Beispiel 10-MDTP) für die Haftung Abb. 6: Komplexe Reparaturprozedur mit dem Ziel, eine Haftung des Komposits an der (alio loco hergestellten) Gussrestauration zu etablieren, damit die Reparaturfüllung den Kaukräften standhalten kann: a: Zustand nach Abtragen der kariös unterminierten vestibulären Höcker. Der hier applizierte Universalprimer (Monobond Plus™) enthält ein Methacrylatmonomer mit einer zyklischen Disulfid-Gruppe für die Haftung an der Metalloberfläche. b: fertige Reparatur Fotos: Bernd Haller Abb. 7: Unkomplizierte Kronenrandreparatur mit Komposit in Verbindung mit einem Universaladhäsiv (hier: Scotchbond Universal™) bei einer 79-jährigen Patientin: a: Dentinbegrenzte Reparaturkavität nach Kariesexkavation, b: fertige Reparaturfüllung Fotos: Bernd Haller a b a b WIR KÖNNEN SERVICE Walther-Rathenau-Straße 4 | 06116 Halle (Saale) Tel.: 0345-298 419-0 | Fax: 0345-298 419-60 E-Mail: info@ic-med.de | www.ic-med.de Berlin | Chemnitz | Dortmund | Dresden | Halle/S. Die neuen SMART-Funktionen (Steuerung durch Sensor-Bewegung) steuert die Software ohne Ihren Computer zu berühren. INTELLIGENTE FUNKTIONEN | 47

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