Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 05
Osteoblastome, das peripher ossifizie- rende Fibrom oder, wie im vorliegen- den Fall, um ein peripheres Osteom [Johann et al., 2005; Bulut et al. 2010]. Das Osteom gehört zur Gruppe der gutartigen Tumoren des reifen Knochens, der bevorzugt bei jungen Erwachsenen zwischen dem 20. und dem 50. Lebensjahr auftritt [Kshirsagar et al., 2015] und durch ein langsames Wachstum mit häufig asymptoma- tischem Verlauf gekennzeichnet ist [Ragupathy et al., 2015; Kucukkurt et al., 2016]. Aufgrund der fehlenden Be- schwerden werden Osteome in den meisten Fällen erst als Zufallsbefund im Zuge einer radiologischen Unter- suchung diagnostiziert [Celenk et al., 2012; Viswanatha, 2012; Saratziotis und Emanuelli, 2014]. In Abhängigkeit von Lokalisation und Größe kann es jedoch zur Ausbildung von Druck- beschwerden und zu Schmerzen mit zunehmender Intensität infolge der Affektion benachbarter Strukturen kommen. Durch das bevorzugte Auf- treten in verschiedenen Regionen des Gesichtsschädels gehören der Kopf- und Gesichtsschmerz daher zu den bekanntesten Symptomen [Larrea- Oyarbide et al., 2008; Manjunatha et al., 2013; Lee et al., 2015]. Dabei sind die Nasennebenhöhlen als Teil des Mittelgesichts am häufigsten betroffen. Das hier beschriebene Auftreten im Bereich der Unterkieferbasis ist ver- gleichsweise selten zu beobachten [Agrawal et al., 2015; Kucukkurt et al., 2016]. Allgemein stellt der basale Unter- kieferrand jedoch die am häufigsten von peripheren Osteomen betroffene Region der Mandibula dar. Ebenfalls, jedoch deutlich seltener, sind der Kon- dylus sowie die Region des Unterkiefer- winkels betroffen [Khan et al., 2013; Manjunatha et al., 2013; Tarsitano und Marchetti, 2013]. Die Pathogenese des Osteoms ist noch nicht geklärt. Einige Autoren gehen von einer osteogenen Neoplasie- entstehung infolge lokaler Traumata aus. Eine weitere Theorie beschreibt das periphere Osteom als Exostose / reaktive Läsion im Sinne einer Anpas- sungsreaktion auf mechanische Zug- kräfte [Longo et al., 2001; Kerckhaert et al., 2005; Kaplan et al., 2008]. Histologisch unterteilt man das periphere Osteom in das kompakte „Osteoma Fotos: Kämmerer Abb. 2: Präoperative Routine-Panoramaschichtaufnahme mit lokalisierter, knochendichter Raumforderung submental links Anzeige 1/3 hoch xxx PD DR. DR. PEER W. KÄMMERER, MA, FEBOMFS Leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Plastische Operationen Universitätsmedizin Mainz Augustusplatz 2, 55131 Mainz peer.kaemmerer@unimedizin-mainz.de Foto: privat www.shofu.de Zwei Viskositäten mit X tra Glanz ! Geeignet für Restaurationen Klasse I bis V Sehr gute Polierbarkeit Leicht injizierbare Applikation | 31
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