Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 05

Die Empfehlung teilt sich dabei in drei Gruppen auf: \ oral verabreichbare Medikamente \ parenteral verabreichbare Medikamente \ Notfallinstrumente Eine gewisse Sonderrolle nimmt bei den Notfallinstrumenten der Defibril- lator ein, denn hier reicht unseres Erachtens auch ein unmittelbarer Zugang etwa durch die Lage der Praxis in einem Ärztehaus aus. Bei den ge- nannten Produkten handelt es sich ausdrücklich um Beispiele, die selbst- verständlich durch gleichwertige Pro- dukte anderer Hersteller ersetzt werden können. TRAINING FÜR DEN NOTFALL Neben der Ausstattung ist es unserer Ansicht nach sehr wichtig, dass das Praxisteam regelmäßig Notfallsituatio- nen trainiert. Hierbei sollte genau fest- gelegt werden, wer welche Aufgabe übernimmt. Außerdem sollte neben dem Telefon eine Checkliste mit den bekannten W-Fragen angebracht werden. Für die Praxis empfehlen wir folgenden Ablauf im Fall einer Notfallsituation, wobei das Prozedere individuell an die jewei- lige Praxis angepasst werden sollte: \ Der Zahnarzt bleibt während der gesamten Notfallsituation beim betroffenen Patienten. \ Mitarbeiter 1 kümmert sich um die Alarmierung des Rettungsdienstes, mit dem konkreten Hinweis, dass ein Notarzt benötigt wird. Dieser Mitarbeiter nimmt den Notarzt auch in Empfang und bringt ihn zum Patienten. \ Mitarbeiter 2 holt die Notfall- ausstattung und bereitet diese am Ort des Geschehens vor. Falls zeitlich möglich, werden auch be- wegliche Einrichtungsgegenstände wie OP-Mikroskope, Endomotoren auf externen Wägen oder Stühle zur Seite geräumt, um Platz für die Notfallbehandlung zu schaffen. \ Mitarbeiter 3 bleibt ebenfalls beim Patienten und hält sich zur Unter- stützung des Zahnarztes bereit. Solange der Patient ansprechbar ist, wird er beruhigt. \ Mitarbeiter 4 übernimmt die Betreuung der anderen Patienten. Diese werden grob über eine Ver- zögerung informiert, wobei unseres Erachtens nach zur Vermeidung von Unruhe oder Sensationsgier das Wort Notfall vermieden werden sollte. Die Türen des Wartezimmers sollten geschlossen werden, um einen ungestörten Ablauf zu gewährleisten. FAZIT Notfallsituationen sind in Zahnarzt- praxen zwar sicherlich nicht die Regel, aber leider auch bei bester Patienten- betreuung von der Anamnese bis zum Behandlungsabschluss nicht völlig aus- zuschließen. Eine umfassende Notfall- ausstattung und ein trainiertes Team stellen bei der Bewältigung der Situation die entscheidenden Faktoren dar, die eine professionelle Reaktion ermöglichen. Das Wissen, dass alle in der Praxis auf Notfallsituationen gut vorbereitet sind, verschafft dabei sowohl dem Behand- ler selbst als auch dem Praxisteam Sicherheit und Ruhe für eine optimale Patientenbetreuung. \ ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion ange- fordert werden. PROF. DR. MED. CLAUS-MARTIN MUTH Sektion Notfallmedizin, Universitätsklinik für Anästhesiologie, Universitätsklinikum Ulm 89070 Ulm Foto: Universitätsklinikum Ulm NEU! EDELSTAHL- MUNDSPÜLBECHER „SMILE“ ZAHNDESIGN Hygienischer Edelstahl einfach und sicher zu desinzieren Praxisabfall reduzieren Nachhaltig, langlebig und wiederverwendbar AUCH MIT IHREM PRAXISLOGO! JETZT ANFRAGEN: TEL.: 02744 / 9200-15 service@beycodent.de www.beycodent.de | 43

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