Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 05

zm 110, Nr. 5, 1.3.2020, (418) DIE ZM-KOLUMNE RUND UM DIE RELEVANTEN PRAXISFRAGEN Forderungsmanagement: Verschleppen ist keine Option L iebe Frau Dr. M., vielen Dank, ich bin sehr erfreut, endlich einmal so eine Frage zu erhalten. Tatsächlich hatte ich in den von mir begleiteten Praxen mit ähnlichen Herausforderun- gen zu tun. Der wichtigste Schritt war auch hier – wie eigentlich immer –, die Augen nicht mehr vor unangenehmen Wahr- heiten zu verschließen, sondern den ersten Schritt zu machen und beharr- lich zu bleiben. Die Situation, die Sie beschreiben, kenne ich: Die Praxis wuchs stetig, neue Behandlungsgebiete wurden erschlossen, Erweiterungen durchgeführt, die Arbeit wurde mehr und mehr, die Umsätze wuchsen ste- tig, alles schien auf einem guten Weg. Dann ruft eines Tages die Hausbank beim Praxisinhaber an: Man müsse sich mal unterhalten, die Grenze der Kreditlinie sei erreicht, es bedürfe drin- gend eines Gesprächs. Da fällt man, wie Sie vielleicht auch, erst mal aus al- len Wolken! Gefühlt hat man Tag und Nacht gearbeitet, wusste darum auch, was man seinen Patienten berechnet, wie konnte das sein? 24 STUNDEN AM ARBEITEN UND KEIN GEWINN? Darauf befragte ich die Mitarbeiterin, die Abrechnung und Administration und damit auch das interne Rech- nungswesen betreut, ob sie sich das er- klären könne. Die Antwort war dann ebenso ehrlich wie erschreckend: Die Sehr geehrter Herr Henrici, ich habe ein Problem, von dem ich vor meiner Praxisgründung gar nicht wusste, dass es das gibt. Dann habe ich es wohl zu lange ignoriert, und nun weiß ich nicht, wie ich es lösen soll. Meine Praxis läuft gut, die Umsätze steigen stetig, die Patienten schätzen mich. Allein: Ein Teil zahlt seine Rechnungen nicht, so dass ich inzwischen ein kleines Liquiditätsproblem habe. Können Sie mir einen Rat geben? Es grüßt Sie, Dr. Mia M. Foto: AdobeStock_BillionPhotos 52 | PRAXIS

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