Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 05

zm 110, Nr. 5, 1.3.2020, (453) ABSCHLUSSARBEIT AN DER AS AKADEMIE DER RICHTIGE SPRECH Ann-Kathrin Kiesel, Rebecca Otto Passt die Kommunikation der zahnärztlichen Körperschaften zu den Wünschen ihrer Mitglieder? Rebecca Otto und Ann-Kathrin Kiesel haben sich im Rahmen ihrer Abschlussarbeit an der AS-Akademie die Frage gestellt, ob die Standes- organisation richtig mit den ZahnärztInnen sprechen. Z iel der Studie war, mithilfe einer Befragung herauszufinden, ob die ZahnärztInnen mit der Mitgliederkommunikation ihrer Körperschaften zufrieden sind und welche Bedürfnisse und Wünsche sie haben. Kommunikation mit ihren Mitglie- dern ist für die Standesorganisationen eine zentrale Aufgabe, da sie von einem guten Kontakt leben. Vielen Studien zufolge hat sich das Kommu- nikationsverhalten in den vergange- nen Jahren aber deutlich verändert – hinzu kommt, dass die Mitglieder einer Kammer oder KZV eine extrem unterschiedliche Altersstruktur haben – vom gerade approbierten Zahnarzt bis zum Rentner. Grundsätzlich zeigen die Ergebnisse – mit 82 Prozent –, dass den Teil- nehmerInnen Informationen der zahnärztlichen Körperschaft wichtig bis sehr wichtig sind. Man kann erken- nen, dass jungen Frauen bis 40 Jahre Informationen ihrer Körperschaft wichtig oder sehr wichtig finden (81 Prozent), im Gegensatz zu jungen Männern (65 Prozent). Gerade bei der aktuellen politischen Diskussion über eventuelle Quoten zeigt sich, dass Frauen Interesse am Geschehen in der Selbstverwaltung haben und ihre Kenntnisse vertiefen wollen (Abb. 1). Die Umfrage zeigt, dass fast 77 Prozent der Gesamtgruppe Social Media nutzen. In der Altersgruppe über 60 lag der An- teil der Social-Media-Nutzer bei knapp zwei Dritteln. Am häufigsten nutzen die Teilnehmer WhatsApp (92 Prozent), YouTube (46 Prozent) und Facebook (45 Prozent). In der Umfrage wurde abgefragt, welches gedruckte Medium die Zahn- ärztInnen bevorzugen. Mit 74 Prozent steht das Zahnärzteblatt an erster Stelle. Danach folgen das Rund- schreiben (47 Prozent) und die Fort- bildungshinweise (29 Prozent). News- letter und tagesaktuelle Nachrichten werden nur von unter 10 Prozent der Befragten in Papierform gewünscht. In den Altersgruppen 20–30 und 50–60 besteht der Wunsch nach einem ge- druckten Zahnärzteblatt bei über 83 beziehungsweise 85 Prozent, bei den 30- bis 40-Jährigen sind es 70 Prozent, bei den 40- bis 50-Jährigen 73 Prozent (Abb. 2). Für die regelmäßige, ausführliche und differenzierte Information bleibt Ex- perten zufolge unverändert die eigene Verbandszeitschrift das beste Instru- ment [Zeese, 2012]. Elektronische und Netz-Medien können das gedruckte Werk durchaus sinnvoll ergänzen, aber nur selten verlustfrei ersetzen. Die per- sönliche Ansprache der Mitglieder ist durch eine zielgruppengerechte Zeit- schrift unersetzlich [Zeese, 2012]. Die Mitgliederzeitschrift ist demanch das zentrale Instrument der Mitglieder- kommunikation [Hoffjann & Stahl, 2010]: Eigene Zeitschriften informie- ren, interessieren und binden. Doch welche Medien wünschen sich die Begragten online? Hier wurden führend Newsletter und tagesaktuelle REBECCA OTTO Inhaberin einer Zahnarztpraxis für Kinder in Jena Foto: privat ANN-KATHRIN KIESEL Abteilungsleiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecherin bei der KZV Westfalen-Lippe Foto: privat ZM-STARTER | 87

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