Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 05

zm 110, Nr. 5, 1.3.2020, (458) I ch habe den 10. Studiengang im März 2018 als einzige Thüringerin begonnen und im Dezember 2019 mit vielen neuen Freunden beendet. In diesem berufsbegleitenden Studien- gang werden neben Wissen im Bereich Praxismanagement alle Bereiche der professionspolitischen Arbeit beleuch- tet. Uns wurden die Grundlagen der Politik, im Speziellen der Gesundheits- politik, vermittelt und wir konnten uns in verschiedenen Planspielen rund um die Politik erproben. Wir waren in vielen (tollen) Städten und hatten dort die Gelegenheit, mit den Vertretern der KZVen und Zahn- ärztekammern in den Dialog zu kom- men. Viele haben ihre Erfahrungen mit uns geteilt und uns wertvolle Tipps für die Zukunft gegeben. Ein gro- ßer Teil meiner Kommilitonen hat in den zwei Jahren schon Ämter und Auf- gaben in der Selbstverwaltung über- nommen, und es ist ein breit ge- fächertes, deutschlandweites Netzwerk entstanden. Neben richtig guten Referenten waren die Exkursion in den Bundestag, der sich Diskussionen mit Mitarbeitern aus dem Gesundheitsministerium an- schlossen, und die Reise zum EU-Parla- ment nach Brüssel unsere Highlights. So gewannen wir regelmäßig aktuelle Einblicke in die gesundheitspolitische Arbeit politischer Institutionen auch auf europäischer Ebene. Durch das Studium wurde uns vor Au- gen geführt, dass die freiberufliche Selbstverwaltung ein hohes Gut ist, das wir uns dringend bewahren müssen. Dies umso mehr in Zeiten, in denen durch die Politik Tatsachen geschaffen werden, auf die wir Zahnärzte nur rea- gieren können. Dank der gewonnenen Einblicke wurde uns sehr klar, dass wir frühzeitig auf verschiedenen Ebenen Einfluss nehmen müssen, wenn wir mitgestalten wollen. Wie vielfältig die- se Ebenen sind, war uns oft nicht be- wusst. Damit einhergehend wurde uns sehr deutlich, warum die Wege bis zur politischen Entscheidung oft länger und zäher sind als erhofft. Geduld zu haben und Durchhaltevermögen zu bewahren, sind Eigenschaften, die in der politischen Arbeit unerlässlich sind. Doch das Themenspektrum war bei Weitem größer als „Politik“ und deren Regeln. Juristische Themen, Kommu- nikation, Marketingstrategien wie auch die Grundlagen rund ums Praxis- management waren wichtige Bereiche im Studium – die richtig Spaß gemacht haben. Durch das Studium haben uns Ina Dabisch, Geschäftsführerin der AS Aka- demie und Referentin der BZÄK, und der Vizepräsident der BZÄK, Prof. Christoph Benz, begleitet. Neben der tollen Organisation haben sie uns im- mer unterstützt bei unseren Vorhaben, besonders bei der Erstellung der Ab- schlussarbeit. Was sicherlich für viele anfangs lästiges Übel war, wurde zum Schluss für jeden eine intensive Ausei- nandersetzung mit verschiedenen Fra- gestellungen rund um das Thema Standespolitik oder Praxismanage- ment. Es wurden Umfragen zur Daten- erfassung durchgeführt, Wissen vertieft oder Hintergründe näher beleuchtet. In der Abschlusspräsentation haben wir unser Wissen ausgetauscht und sind mit einem großen Erfahrungs- schatz und neuen Freunden in unsere standespolitische Zukunft gestartet. Mein Fazit: Jeder der sich gerne stan- despolitisch engagieren möchte, be- kommt hier das Rüstzeug und die Grundlagen vermittelt. \ Foto: privat Ein Highlight: die Reise zum EU-Parlament nach Brüssel. Die Autorin finden Sie auf dem Foto in der Mitte. MANAGER IN HEALTH CARE SYSTEMS Was bringt ein Studium an der AS Akademie? Rebecca Otto Was das bringt? Nun, an der Universität lernt man zum Aufbau und zur Funktionsweise unseres hochkomplexen Gesundheitswesens wenig bis nichts. Ohne Wissen über Grundlagen und Zusammenhänge bleibt berufspolitisches Engagement allerdings Stückwerk. Wer das erkannt hat und wen vier Semester berufsbegleitendes Studium nicht abschrecken, erwirbt nicht nur Wissen, sondern findet auch Freunde fürs Leben. Ein Erfahrungsbericht. 92 | ZM-STARTER

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