Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 05

zm 110, Nr. 5, 1.3.2020, (462) KAMPAGNE #PRAXISORIENTIERT IN WESTFALEN-LIPPE Honig saugen und durchstarten! Die KZV Westfalen-Lippe (KZVWL), hat die Kampagne #praxisorentiert ins Leben gerufen – mit Videos, Websites und Blogbeiträgen zum Thema Niederlassung. Dr. Judith Brockmann und Dr. Marius Eickhoff sind zwei der Zahnärzte, die auf der Seite von ihren Erfahrungen auf dem Weg in die Selbstständigkeit berichten. Lesen Sie hier ihre Tipps. I n den kommenden zehn Jahren wird es immer weniger Zahnarzt- praxen in ländlichen Regionen ge- ben, zum Teil drohen sogar lokale Eng- pässe. Zugleich werden die Patienten stetig älter und sind weniger mobil. Pa- rall dazu steigt die Zahl der Zahnärztin- nen, da die Zahl der Studentinnen auch weiter steigt. Es gibt also einen Wandel und neue Gegebenheiten, die die Branche bewegen. Was heißt das für ambitionierte Grün- derInnen? Auf der Website www.praxis orientiert.de und unter dem Hashtag #praxisorientiert gibt die KZV Westfa- len-Lippe praktische Tipps zum Schritt in die Selbstständigkeit anhand von Videos, Websites und Social Media-Ein- trägen gibt. IN 100 SEKUNDEN WISSEN, OB MAN ALS CHEF TAUGT Ergänzt wird das Angebot durch einen Newsletter, der die wesentlichen Grün- dungsschritte erklärt und je Adressat auf die Fragen von Studenten, Ange- stellten oder Assistenten abzielt. Bei- spiele aus der Praxisgründung zeigen, wie man auf ganz unterschiedliche Weise ans Ziel gelangt. Außerdem bietet die KZVWL auch Un- terstützung für Studierende und Be- rufseinsteiger an, erklärt der Vorstands- vorsitzender der KZVWL, Dr. Holger Seib. Zum Beispiel kann man mit ei- nem Check-up in 100 Sekunden eine erste Einschätzung darüber erhalten, ob man grundsätzlich für den Schritt in die Selbstständigkeit geeignet ist. So berichtet zum Beispiel Dr. Judith Brockmann (45), dass die eigene Praxis zunächst gar nicht geplant war und sie mehr zufällig auf eine ehemalige Studi- enkollegin gestoßen ist, die ihre Praxis abgeben wollte. Mit den neuen He- rausforderungen konfrontiert, hätte sie sich damals vor fünf Jahren gerne mehr Hilfestellung gehabt, vor allem hinsichtlich der Praxisführung als jun- ge Chefin. Brockmann wusste sich am Ende selbst zu helfen und besuchte ge- zielt Fortbildungen der Landeszahnärz- tekammer. Heute schätzt sie ihre Selbstbestimmtheit und fühlt sich mit ihrer Praxis auf dem Land in Lienen- Kattenvenne bei Münster genau richtig angekommen. Obwohl nach vielen Jahren Berufserfahrung am Anfang der eigenen Praxisführung die große Frage im Raum stand: „Schaffe ich das?“ RAUS AUS DER KOMFORTZONE UND KLARKOMMEN Kollegen, die den Schritt in die Selbst- ständigkeit gehen wollen, rät sie, keine zu engen Vorstellungen im Kopf zu ha- ben und sich auch ein Stück weit „trei- ben zu lassen“. Und zu reflektieren, wo das eigene Entwicklungspotenzial liegt und wo es noch ausgebaut werden kann. Jungen Frauen legt Brockmann ans Herz, mit Diskrepanzen klarzu- kommen, die im – übernommenen – Praxisalltag vorkommen. Das bezieht sie auf das bestehende Praxisteam, das sich erst an die oder den neuen Vorge- setzten und seinen Führungsstil ge- wöhnen muss. „Man muss auch menschlich zusammenpassen. Das stellt sich mit der Zeit heraus und 96 | ZM-STARTER Jungen Frauen legt Dr. Julia Brockmann ans Herz, mit Diskrepanzen klarzu- kommen, die im – übernommenen – Praxisalltag vorkommen.

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