Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 06
zm 110, Nr. 6, 16.3.2020, (528) TAG DER ZAHNGESUNDHEIT 2020 „GESUND BEGINNT IM MUND – MAHLZEIT!“ Am 25. September findet traditionell der Tag der Zahngesundheit statt. In diesem Jahr steht das Thema Ernährung im Mittelpunkt. Das Motto lautet: „Gesund beginnt im Mund – Mahlzeit!“ Der Aktionskreis zum Tag der Zahngesundheit will helfen, korrekte Antworten zu finden und gute Entscheidungen hinsichtlich der Ernährung zu treffen. Denn die Ernährung bestimmt unsere Gesundheit mit – und die Ernährung beginnt im Mund. Im Rahmen des Tages der Zahngesundheit geht es unter anderem um die Frage, was den Zähnen schadet und was sie stärkt. Der Einfluss von Getränken auf die Zahngesundheit wird ebenso behandelt wie die Frage, ob Trends wie die vegane Ernährung zahngesund sind. Auch auf die Frage, wo sich verlässliche Informationen rund um die Ernährung finden lassen, möchten die Experten Tipps geben. Bundesweit werden Veranstaltungen am und um den 25. September über die Mundgesundheit aufklären. Wo regionale Events stattfinden, können Veranstalter kostenfrei auf www.tagderzahngesundheit.de im Kalender eintragen. silv/pm Foto: AdobeStock_kbuntu ZAHNÄRZTLICHE APPROBATIONSORDNUNG BZÄK PLÄDIERT FÜR ANSCHUBFINANZIERUNG Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) hat sich an die Bundesministerien für Gesundheit sowie für Bildung und Forschung gewandt und um finanzielle Unterstützung für die Umsetzung der zahnärztlichen Appro- bationsordnung (ZApprO) geworben. Die Novelle der ZApprO tritt zum 1. Oktober 2020 in Kraft. Allerdings gibt es gut sieben Monate vor dem Inkrafttreten der neuen ZApprO weder einen Finanzierungsplan, noch wurde der Gesamtumfang der Lehr- veranstaltungen abschließend definiert. Damit fehlen den Universitäten laut BZÄK immer noch Schlüsselvoraussetzungen, um einen Studienplan für ein neues, qualitativ anspruchsvolles Zahnmedizinstudium zu erstellen. Die BZÄK befürchtet, dass eine drohende Unterfinanzierung des Zahn- medizinstudiums zu Qualitätseinbußen oder zur Absenkung der Studie- rendenzahlen führt. Dies gelte es zu verhindern. Daher habe sich die BZÄK nun an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Bundesbildungsminis- terin Anja Karliczek gewandt, um – zum Beispiel in Form einer Anschub- finanzierung – für eine finanzielle Unterstützung zu werben. Mit ihrer Zustimmung zur Novelle der Approbationsordnung hatten die Länder 2019 zeitgleich im Bundesrat einen Beschluss gefasst, der den Bund in die finanzielle Mitverantwortung für die verordnungsgemäße Umsetzung der Novelle einbezieht. Bislang wurde hier der Dialog zwischen Bund und Ländern jedoch noch nicht wieder aufgenommen. ck/pm „GRÖßTER DEUTSCHER DENTALHÄNDLER IN FAMILIENBESITZ“ PLURADENT BEANTRAGT INSOLVENZ IN EIGENVERWALTUNG Die Pluradent AG & Co. KG hat beim Amtsgericht Offenbach eine Insolvenz beantragt, um eine drohende Zahlungsunfähigkeit abzuwenden. Der „größte deutsche Dentalhändler in Familienbesitz“ soll in Eigenverwaltung bis zum Sommer saniert werden. Die Geschäfte sollen mit allen rund 800 Mitarbeitern, von denen mehr als 150 am Hauptsitz Offenbach tätig sind, fortgeführt und von einer gerichtlich bestellten Sachwalterin überwacht werden. Auch die zur Pluradent- Gruppe gehörende GLS Logistik GmbH Co. Dental Handel KG in Kassel mit 100 Mitarbeitern laufe in Eigenverwaltung weiter, teilte das Unternehmen mit. Aus Sicht der Firmenleitung bestehen gute Sanierungs- chancen. Pluradent sei nicht zahlungsunfähig, sondern es drohe eine Zahlungsunfähigkeit. „Seit Jahren belasten hohe Verbindlichkeiten das Geschäft, weil durch die Digitalisierung und neue Online-Anbieter die Margen im Handel zurückgingen“, erklärte Rechtsanwalt Dr. Gordon Geiser von GT Restructuring, der neben Herbert Liebl und Karsten Hemmer zum Vorstand der Pluradent AG & Co. KG berufen wurde. „Alte Geschäftsmodelle im Dentalhandel sind nicht mehr zukunftsfähig und erste Restrukturierungen brachten noch keine nachhaltige Wende.“ Bis zum Sommer soll ein Insolvenzplan vorgelegt werden, um Pluradent „von Altlasten zu befreien und im Wett- bewerb neu aufzustellen“. Die Gehälter der Mitarbeiter werden Geiser zufolge bis April von der Arbeitsagentur gezahlt. Preisverfall im Dentalhandel und eine zögerliche Digi- talisierung haben die Krise aus Vorstandssicht verschärft. Auslöser des Insolvenzantrags sei das Auslaufen von Kreditlinien gewesen. Zudem hätten im Januar zwei regionale Vertriebsleiter mit insgesamt 70 Mitarbeitern gekündigt. „Eine schnelle Wende und Sanierung können wir nur in der Eigenverwaltung erreichen. Wenn Pluradent von finanziellen Altlasten befreit wird, gelingt auch eine nachhaltige Sanierung. Deshalb werden wir in den folgenden Tagen und Wochen Gespräche mit allen Beteiligten führen“, teilte Geiser mit. ck/pm Das Offenbacher Unternehmen Pluradent entstand 2001 aus dem Zusammenschluss mehrerer regionaler Dentalhändler und bildet den Kern der Pluradent-Gruppe mit über 1.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von über 300 Millionen Euro in Europa. Neben dem Handel mit Dentalprodukten vom Tupfer bis zu kompletten Behandlungseinheiten hat Pluradent die Beratung zur Existenz- gründung und zur Praxisentwicklung sowie den technischen Service ausgebaut. 18 | NEWS
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