Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 07
Gefährdung des Patienten durch die damit verbundene Schwellung [Tornes et al., 1986]. Jackson et al. wiederum propagieren, die bimaxilläre Umstel- lungsosteotomie in Kombination mit einer Zungenreduktionsplastik, einer Septorhinoplastik und einer chirur- gischen Korrektur der vergrößerten Supraorbitalwülste durchzuführen [Jackson et al., 1989]. In unserem klinischen Beispiel ver- gingen zwischen der Normalisierung der Hormonspiegel und der Umstel- lungsosteotomie zweieinhalb Jahre. Die ausgeprägte Makroglossie hatte sich in diesem Zeitraum nicht zurück- gebildet, so dass im Rahmen der bima- xillären Umstellungsosteotomie eine simultane Zungenreduktionsplastik durchgeführt wurde – im Sinne eines einzeitigen Vorgehens. Postoperativ konnte der Patient aufgrund einer schwellungsbedingten Verlegung der Atemwege nicht extubiert werden, was eine intensivmedizinische Betreuung nach sich zog. Die täglichen laryngo- skopischen Kontrollen zeigten, dass die Atemwege durch die Schwellung der pharyngealen und der laryngealen Schleimhäute verlegt waren. Hinzu kam eine mäßige Schwellung der Zunge nach Zungenreduktionsplastik, wobei der Zungenraum infolge der Oberkiefer- vorverlagerung vergrößert worden war. Bei einem zweizeitigen Vorgehen wird die Zungenreduktionsplastik als erster Schritt durchgeführt, nach einem Zeit- raum von circa einem Vierteljahr schließt sich eine bimaxilläre Umstel- lungsosteotomie als zweiter Schritt an. Dem minimierten operativen Trauma steht das erhöhte anästhesiologische Risiko einer zweiten Intubation mit er- neuter Irritation der pharyngealen und der laryngealen Mukosa gegenüber. Welches Verfahren das risikoärmere ist, kann anhand der aktuellen Datenlage nicht sicher festgestellt werden. Aus unserer Sicht ist in erster Linie ent- scheidend, dass alle an der Behand- lung Beteiligten sich der beschriebenen Risiken bewusst sind und entsprechend umsichtig die Behandlung planen. \ PROF. APL. DR. DR. ALEXANDER ECKERT Komm. Klinikdirektor Universitätsklinikum Halle (Saale), Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie Ernst-Grube-Str. 40, 06120 Halle (Saale) Foto: Universitätsklinikum Halle DR. MED. BIRGIT SCHEFFLER Oberärztin und Fachärztin für MKG-Chirurgie Universitätsklinikum Halle (Saale), Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie Ernst-Grube-Str. 40, 06120 Halle (Saale) birgit.scheffler@uk-halle.de Foto: Universitätsklinikum Halle FAZIT FÜR DIE PRAXIS \ Bei schleichend auftretenden Dysgnathien im Erwachsenenalter im Sinne einer mandibulären Hyperplasie muss eine Akro- megalie in Betracht gezogen werden, daher sollte unbedingt eine endokrinologische Diagnostik erfolgen. \ Da sich mit Normalisierung der hypophysären Hormonspiegel nach Adenomresektion Akromegalie- assoziierte Veränderungen – wie die Hypertrophie der intraoralen, der laryngealen und der pharyn- gealen Mukosa oder eine Viszero- megalie – zurückbilden können, sollte die operative Korrektur der Dysgnathie frühestens ein Jahr nach erfolgreicher Therapie des Adenoms erfolgen. \ Bildet sich die Hypertrophie der Zunge nach Normalisierung der hypophysären Hormonspiegel nicht zurück, plädieren wir für eine Zungenreduktionsplastik. Jetzt Muster anfordern info@microbrush.eu www.microbrush.eu DER ORIGINAL MICROBRUSH APPLIKATOR Gleichbleibende und zuverlässige Qualität N E U ! ULTRAFEIN ® | 47
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