Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 07

zm 110, Nr. 7, 1.4.2020, (694) KOMPOSITRESTAURATIONEN Komposite werden seit weit über 30 Jahren für kleinere und größere restau- rative Interventionen eingesetzt. Aus diesem Grund wird die Zahnärzte- schaft inzwischen auch mit sehr alten Kompositversorgungen konfrontiert. Trotz einzelner Läsionen – beispiels- weise (Rand-)Verfärbungen, Chipping- Frakturen oder Sekundärkaries – er- füllen unzählige Restaurationen dieser Art über Jahrzehnte ihre Funktion. Anstelle eine in weiten Teilen noch er- haltungswürdige Restauration voll- ständig zu entfernen, kann bei umris- senen Defekten eine Versorgung im Sinne von „Komposit in Komposit“ in Erwägung gezogen werden. Ein klinisches Beispiel ist in den Abbil- dungen 5 bis 7 dargestellt. Bei einem 40-jährigen Patienten konnte das Überleben einer circa 15 Jahre alten Kompositrestauration mit Randkaries mittels einer Reparatur um bislang 10 Jahre auf circa 25 Jahre verlängert wer- den und es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Reparatur nicht noch lange Zeit Bestand haben sollte. 5 6a 6b 7a 7b Foto: Hans Jörg Staehle 6c 6d 6e 6f Fotos: Hans Jörg Staehle Fotos: Hans Jörg Staehle Abbildungen 5–7: Nachbeobachtung und Reparatur bei einer 15 Jahre alten Komposit- restauration über einen Zeitraum von 10 weiteren Jahren Abb. 5: Restaurative Versorgung eines 40-jährigen Patienten: Die Amalgamfüllungen des ersten oberen Prämolaren und des zweiten oberen Molaren sind nach Angaben des Patienten über 20 Jahre alt, bei den Kompositrestaurationen am zweiten oberen Prämolaren und am ersten oberen Molaren gibt er ein Alter von etwa 15 Jahren an; jetzt Karies am ersten oberen Molaren mesial. Abb. 6: Reparatur einer alten Kompositrestauration am ersten oberen Molaren mit Randkaries: a: Situation nach absoluter Trockenlegung mittels Kofferdam, b: nach Präparation und Kariesentfernung, Abstrahlen mit Aluminiumoxidpulver sowie Matrizen, Keil- und Separationsringapplikation, c: nach Anätzen mit Phosphorsäure, Spülen, Trocknen, Primer- und Adhäsivtouchierung Einbringen einer adhäsiven Reparaturrestauration aus Komposit, d: während der Überschussentfernung (hier: mittels sichelförmigem Skalpell), e: unmittelbar nach Ausarbeitung und Politur, f: während Instruktion der Interdentalraumbürstenanwendung Abb. 7: Nachkontrollen: a: komplikationsfreie Situation vier Jahre später, b: Zustand zehn Jahre später: Alle Restaurationen sind intakt ohne Anzeichen für behandlungsbedürftige Schäden/Probleme der Zahnhartsubstanzen, des Endodonts, des marginalen Parodonts, des Aussehens oder der Funktion. Die Amalgamfüllungen des ersten oberen Prämolaren und des zweiten oberen Molaren sind inzwischen über 30 Jahre alt, die Kompositrestaurationen des zweiten oberen Prämolaren und des ersten oberen Molaren haben eine Überlebensdauer von bislang über 25 Jahren und die Reparaturrestauration am ersten oberen Molaren okklusal-mesial ist exakt 10 Jahre in situ. 52 | ZAHNMEDIZIN

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