Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 08

zm 110, Nr. 8, 16.4.2020, (776) D ie Corona-Pandemie löst gerade auch unter Zahnärztinnen und Zahnärzten große Unsicherheit, Angst und sogar Panik aus. Dabei er- geben sich viele Fragen: Wie gefährdet sind wir durch den engen Kontakt zu den Patienten? Welchen Beitrag leistet die Aerosol-Verbreitung unserer rotierenden und schwingenden Instru- mente? Welche Schutzmaßnahmen sind angemessen? In dieser Lage maxi- maler Verunsicherung macht es Sinn, aus den Erfahrungen zu lernen, die die Zahnärzte am „Ground Zero“ der aktuellen Pandemie gemacht haben. Prof. Dr. Zhuan Bian, der Dekan der Zahnklinik der Universität Wuhan, berichtete dazu in einem Beitrag im „Journal of Dental Research“. Am 25. März stellte er die chinesischen Er- fahrungen live in einem Webinar vor, das von der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI) veranstaltet wurde. Hier nun soll eine Einordnung und kritische Wertung versucht werden. CHRONOLOGIE DER EPIDEMIE IN HUBEI: DER PATIENT ZERO Die in Hongkong beheimatete „South China Morning Post“ berichtete am 13. März 2020 aus geheimen Un- terlagen der chinesischen Regierung, dass am 17. November 2019 ein 55-jähriger Mann in der Provinz Hubei an – wie man heute weiß – COVID-19 erkrankte. Auf diesen möglicherweise ersten Patienten (Patient Zero) folgte eine täglich steigende Zahl von weiteren Erkrankungen. Dass es sich dabei offenbar um einen neuen Erreger handelte, vermuteten einzelne Ärzte in Hubei Mitte Dezember. Am 27. De- zember soll es dann gelungen sein, das neuartige Coronavirus aus Proben von Menschen der Stadt Wuhan zu sequenzieren. Die chinesische Regierung trifft der Vorwurf, nicht sofort reagiert zu haben, sondern den Ausbruch der Epi- demie wider besseres Wissen einen Monat lang ignoriert und vertuscht zu haben. Erst am 24. Januar erfolgte der „Lockdown“ der Stadt Wuhan. Zahn- ärzte wurden ab dem 22. Januar auf das Problem aufmerksam und durften ab dem 27. Januar nur noch Notfälle behandeln. DIE ZAHNMEDIZINISCHE VERSORGUNG IM HOTSPOT Die größte zahnmedizinische Behand- lungseinrichtung in der Provinz Hubei ist die Zahnklinik der Universität EINORDNUNG DER VORKOMMNISSE IN CHINA VON PROF. CHRISTOPH BENZ Zahnmedizin in Corona-Zeiten: Erfahrungen aus Wuhan Prof. Dr. Zhuan Bian, der Dekan der Zahnklinik der Universität Wuhan stellte die chinesischen Erfahrungen live in einem Webinar der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI) vor. Eine Einordnung gibt uns Prof. Christoph Benz, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer.

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