Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 08

zm 110, Nr. 8, 16.4.2020, (787) HANDOUT FÜR ZAHNARZTPRAXEN Standardvorgehensweisen zur Patientenbehandlung Das Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) hat ein wissenschaftlich abgesichertes Handout für Zahnarztpraxen erstellt, das den empfohlenen Ablauf einer Patienten- behandlung während der Coronavirus-Pandemie beschreibt. D ie schematische Handlungsempfehlung mit dem Titel „System von Standardvorgehensweisen für Zahn- arztpraxen während der Coronavirus-Pandemie“ soll konkrete Hilfestellung geben. Das Handout bietet Praxen anhand von Flussdiagrammen, einem Anamnesebogen und einer Übersicht von Standardvorgehensweisen eine nach- vollziehbare Orientierung, auf welche Art und Weise Patienten in der aktuellen Situation behandelt werden sollten. Das Grundkonzept sieht vor, dass bei jedem Patienten zu- nächst gründlich überprüft wird, ob eine zahnmedizinische Behandlung unverzüglich erfolgen muss und ob eventuell eine Coronavirus-Infektion oder ein Verdacht auf eine Infektion vorliegt. Aus diesen Informationen ergibt sich dann unmittelbar das weitere Vorgehen für die Zahn- arztpraxen. IDZ und KZBV empfehlen allen Zahnärztinnen und Zahn- ärzten, die Inhalte des Dokuments mit dem gesamten Team zu besprechen und die vorgeschlagenen Maßnahmen dann nach Möglichkeit direkt und vollständig umzusetzen. pr/pm Das Handout kann hier abgerufen werden: bit.ly/IDZ_Standardvorgehensweisen SolltenMediziner einen Grund nennen, ihre Profes- sion nicht ein zweites Mal zu wählen, fiele die Wahl wohl auf „zu viel Papierkram“. In Umfragen klagen Zahnärzte regelmäßig über zu hohe Arbeitsbelas- tung durch Bürokratie. Und vielleicht erklärt das auch so manchen Vorbehalt gegen die Telematik- infrastruktur (TI). Dabei haben TI-relevante An- wendungen das Potenzial, Zahnärzten den Alltag deutlich einfacher zu machen. Vor allem der eArzt- brief und digitale Laboraufträge. eHBA: Ausweis in der digitalenWelt Der eZahnarztausweis (eHBA) ist ein wichtiger Teil der Telematikinfrastruktur. Die Bundesdruckerei ist mit ihrem Tochterunternehmen D-TRUST wie auch schon bei der SMC-B einer der zertifizierten An- bieter der Karten. Mit dem eHBA bringt sie den haptischen Zahnarztausweis in die digitale Welt. Er ist notwendig, um sich für alle Online-Anwen- dungen persönlich authentifizieren zu können. Und obwohl die Lösung aktuell noch keine Voraus- setzung für die TI-Anmeldung ist, lohnt es schon jetzt, sich mit ihr zu beschäftigen. Vor allem, weil der eHBA die qualifizierte elektronische Signatur (QES) des Zahnarztes beinhaltet – und die braucht es bereits heute. Rechtssichere elektronische Unterschrift Mit der QES können Zahnärzte elektronisch und zu 100 Prozent rechtssicher Dokumente unterschrei- ben - eine Erleichterung für die Prozesse in medi- zinischen Einrichtungen. Zentrale Säule des digitalen Gesundheitswesens Das eRezept, der eMedikationsplan, digitale Über- weisungsscheine und die elektronische Arbeitsun- fähigkeitsbescheinigung werden in Zukunft eben- falls nur mit qualifizierter elektronischer Signatur des eHBA ausgestellt. Auch die Bearbeitung des Medikationsplans sowie das Notfalldatenmanage- ment der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) sind laut Gesetz nur mit dem eHBAmöglich. Gefördertes Mittel gegen DSGVO-Sorgen Zudem besitzt der Ausweis imwahrsten Sinne des Wortes eine Schlüsselrolle beim Informationsaus- tausch zwischen Zahnärzten und Krankenkassen: So verschlüsselt der eHBA sensible medizinische Daten beim Versand und entschlüsselt diese beim Empfang. Eine Funktion, die auch mit Blick auf die elektronische Patientenakte eine wichtige Rolle spielen wird. Das Ergebnis: ein weitaus höheres Datenschutzniveau bei der Übertragung von Pa- tientendaten. Sicherheitsbedenken können außen vor bleiben. Sorgenfalten wegen ausufernder Anschaffungs- kosten sind ebenfalls nicht nötig. So gibt es För- derung durch die Finanzierungsvereinbarung mit den Krankenkassen. Die monatlichen Gebühren können steuerlich abgesetzt werden. Unter bdr.de/eHBA erfahren Sie alles über den eHBA - von den Funktionen bis zumBestellvorgang. Der eHBA: Schluss mit zeitfressendem Papierkram Die Telematikinfrastruktur bringt Technologien, die den Arbeitsalltag in Zahnarztpraxen nachhaltig verändern werden. Der elektronische Heilberufs- ausweis (eHBA), auch eZahnarztausweis genannt, ist ein wichtiger Teil davon. POLITIK | 25

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