Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 08
zm 110, Nr. 8, 16.4.2020, (790) KZV SACHSEN SETZT AUF UNIKLINIKUM UND SCHWERPUNKTPRAXEN So erfolgt die zahnmedizinische Notfallversorgung von COVID-19-Patienten in Leipzig In Leipzig haben die KZV Sachsen und das Universitätsklinikum eine COVID-19-Ambulanz für die zahnmedizinische Notfallversorgung von infizierten Patienten eingerichtet. Zusammen mit vier über das Land verteilten niedergelassenen Schwerpunktpraxen wollen sie den Notdienst stemmen. D ie Etablierung der Corona- Ambulanz auf dem Campus des Leipziger Uniklinikums erweist sich aktuell als Glücksfall“, berichtet Prof. Bernd Lethaus, Direktor der Kli- nik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie am Universitäts- klinikum Leipzig (UKL). „Der Klinik- vorstand wie auch Prof. Florian Lordick als Leiter der Corona-Ambu- lanz haben uns hier sofort unter- stützt.“ Somit hat auch die Zahn- medizin am UKL einen separaten Standort am Campus, um die COVID- positiven Patienten sachgerecht bei dringendem Behandlungsbedarf zu versorgen. Seit dem 6. April hat die Zahnärztliche Ambulanz für COVID-19-Patienten ihren Betrieb aufgenommen. In einem Nebengebäude mit 35 Zimmern ist die zahnmedizinische Behandlungseinheit integriert. Personell wird sie durch alle Kliniken der Universitätszahnmedizin – Kieferorthopädie, Kinderzahnheil- kunde, MKG-Chirurgie, Prothetik und Zahnerhaltung – ausgestattet. „Wir betrachten das als Gemeinschafts- projekt“, sagt Lethaus. DIE MITARBEITER SEHEN AUS WIE VOM MARS „Die Idee ist, dass ein Team länger- fristig dort arbeitet und erst nach negativem COVID-Nachweis wieder am Klinikbetrieb teilnimmt, um das Ansteckungsrisiko untereinander zu reduzieren“, führt er aus. Gearbeitet wird wie empfohlen mit Sichtschutz, FFP-Masken und Isolationskittel. Lethaus: „Vom Betrieb her ist das ein normaler Tagesnotdienst, nur mit dem Unterschied, dass die Mitarbeiter aus- sehen wie vom Mars.“ Die KZV Sachsen hatte gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Leipzig die Planung der Ambulanz vorangetrie- ben. „Es war schon toll zu erleben, wie gut und kollegial die Zusammenarbeit mit der KZV Sachsen gelaufen ist“, be- tont Lethaus. „In diesen schwierigen Zeiten will das Universitätsklinikum hier seine Kompetenz einbringen, so- wohl medizinisch als auch in der Zahnmedizin.“ ÜBER 100 PRAXEN MELDETEN SICH AUF DEN AUFRUF Das bestätigt auch die KZV Sachsen. Auf den Aufruf nach interessierten Pra- xen zum Aufbau von COVID-Ambu- lanzen in der Fläche gab es mehr als Foto: Straube/UKL 28 | POLITIK
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