Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 08
Das gilt auch für andere Kettenbriefe, auch einen, der zurzeit über Facebook und WhatsApp Verbreitung findet. Darin wird behauptet, dass man das Coronavirus durch regelmäßiges Trinken (alle 15 Minuten) von Wasser in den Magen spülen könne, wo es von der Magensäure zerstört werde. EIN ALTER BEKANNTER: CHLORDIOXID Seit Februar findet sich immer wieder auf Websites und in Social-Media-Ka- nälen die Behauptung, Trinklösungen mit Chlordioxid würden gegen das neuartige Coronavirus helfen, weil sie den Krankheitserreger abtöten. Fatal: Die chemische Verbindung aus Chlor und Sauerstoff, die in der Industrie zum Bleichen und Desinfizieren – auch von Lebensmitteln und Trink- wasser – verwendet wird, wird als „sehr giftig“ eingestuft. Für Gesundheitsbehörden und Organi- sationen wie die Verbraucherzentrale ist diese News nicht neu. Seit Jahren wird Chlordioxid unter dem Namen MMS, kurz für „Miracle Mineral Sup- plement“, vertrieben. Der Erfinder Jim Humble und andere, die MMS ver- treiben, versprechen, dass das Mittel gegen eine Reihe von Krankheiten hilft. Auf der Liste finden sich AIDS, Hepatitis A, B und C, Malaria, Herpes, Tuberkulose, die meisten Krebsformen und nun auch das neuartige Corona- virus. Aber: Das Gegenteil sei der Fall, warnt die Verbraucherzentrale. Chlordioxid könne auf Haut und Schleimhäuten ätzend wirken sowie Übelkeit, Er- brechen, Durchfall, Nierenversagen, schwere Darmschädigungen oder Blut- druckabfall verursachen. Es sei auch schon zu mindestens einem Todesfall nach der Einnahme gekommen. WIE MAN FAKE NEWS AUF DIE SCHLICHE KOMMT Am Beispiel der Falschmeldung zum Thema Ibuprofen zeigt sich, warum es schwer sein kann, Fakes zu erkennen. Die WhatsApp gelangte über das per- sönliche Netzwerk in den Posteingang der Empfänger. Sie kam also von Kon- takten, denen man vertraut. Doch stammt eine Information aus zweiter Hand – auch wenn sie von Familie, Freunden, Verwandten oder Kollegen weitergeleitet wird – ist sie mit Vorsicht zu genießen. Vor allem, wenn der eigentliche Verfasser seinen Namen nicht nennt und seine Kompetenzen nicht verifiziert werden können. Oft hilft es schon, eine Nachricht in einer Suchmaschine zu prüfen und nach einer zweiten, seriösen Quelle für deren Inhalt zu suchen. Der Ibuprofen- Schwindel flog dadurch schnell auf. Auch journalistische Initiativen wie zum Beispiel „Correctiv – Recherchen für die Gesellschaft“ (https://correctiv. org) oder „Mimikama“ (https://www. mimikama.at ), ein österreichischer Verein zur Aufklärung über Internet- missbrauch, sind gute Anlaufstellen, um an fundierte Informationen zu kommen. Werden Quellen mit wenig stich- haltigen Argumenten, Behauptungen oder Verschwörungstheorien diskredi- tiert – wie etwa mit der Bemerkung, aus Angst vor einer Klage der Pharma- industrie spreche keiner über den Zusammenhang zwischen Ibuprofen und COVID-19 – sollte man ebenfalls sehr misstrauisch werden. WAS ZAHNÄRZTE TUN KÖNNEN In unsicheren Zeiten können Zahn- arztpraxen ihre Patientenschaft aktiv ansprechen, um sie auf Falschmeldun- gen aufmerksam zu machen oder für das Thema Fake News zu sensibilisieren. Ihre Praxis ist auf Facebook, Twitter oder Instagram vertreten? Auch diese Kanäle sind ideal, um PatientInnen aufzuklären, zu informieren oder ihnen seriöse Informationsquellen vom Bundesgesundheitsministerium bis zum wissenschaftlichen Institut vorzustellen. \ Anzeige 1/3 hoch xxx SUSANNE THEISEN Freie Journalistin WIR KÖNNEN SERVICE Qualität seit 20 Jahren www.f1-dentalsysteme.de 20.450,00 € * 72 MONATE ab 302,66 € * RESTWERT 10% inkl. Montage, 24 Monate Garantie (Wert 1.000,00 €) BASIC LEASING *Alle Preise in Euro zzgl. MwSt., Irrtümer vorbehalten. Beispielabbildung, kann nachpreispflichtige Ausstattung enthalten. | 41
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