Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 08
zm 110, Nr. 8, 16.4.2020, (816) 1976; Ingber et al., 1974; Biggerstaff et al., 1986]. Der Patient sollte in dieser Phase engmaschig einbestellt werden, um die Drähte oder Gummizüge, ent- sprechend des Voranschreitens der Extrusion, zu aktivieren und das paro- dontale Ligament zu inzidieren, um eine Mitwanderung von Knochen und Weichgewebe zu verhindern. In der Regel scheinen Kräfte von 70 cN für die Extrusion auszureichen [Oeserle et al., 1991; Biggerstaff et al., 1986; Bondemark et al., 1997; Kocadereli et al., 1998]. An die Extrusionsphase schließt sich zunächst die Retentionsphase an. In der Literatur werden Retentionsphasen von 3 bis 14 Wochen beschrieben [Johnson et al., 1986; Heithersay et al., 1973; Ingber et al., 1976; Proffit et al., 2000; Biggerstaff et al., 1986; Kocadereli et al., 1998; Ivey et al., 1980; Garrett et al., 1985; Felippe et al., 2003; Ivey et al., 1980; Baker et al., 1990]. Diese sollte nicht zu kurz gewählt werden, um eine mögliche Reintrusion des Zahnes zu vermeiden [Emerich-Poplatek et al., 2005]. FALLBERICHT Allgemeine Anamnese Die 15-jährige Patientin stellte sich am 05.10.2015 nach einem Fahrradunfall am Vortag vor. Sie befand sich zuvor nicht in unserer Behandlung. Die allgemeine Anamnese stellte sich unauffällig dar, die Patientin war Nichtraucherin und nahm keine Medikamente ein. Spezielle Anamnese Die Patientin klagte über Beschwerden an den Zähnen 14, 15, 16, 26, 45 und 46 sowie allgemein über Schmerzen im Kinn und im Kiefergelenksbereich. Befund Der extraorale Befund war bis auf ein Hämatom im Kinnbereich unauffällig. Abb. 6: Extrusionsretention auf dem Modell Abb. 7: Befestigung der Retention mittels elastomerer Gummikette am Draht 6 7 54 | ZAHNMEDIZIN
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