Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 08
zm 110, Nr. 8, 16.4.2020, (768) Wir stecken in einer bisher nie dagewesenen Krise, die sich weiter verschärfen wird und die in ihrer ganzen zukünftigen Auswirkung und den damit verbundenen Folge- erscheinungen überhaupt noch nicht abzusehen ist, aber Einiges befürchten lässt. Und hier sprechen wir nicht nur von den bestehenden und weiter entstehenden Problemen innerhalb unseres Gesundheitssystems. Diese Situation ruft verständlicher- weise eine große Unsicherheit bei Ihnen allen hervor und schürt auch große Ängste. Angst davor, sich zu infizieren und Angst hinsichtlich der zunehmenden wirtschaftlichen Einengungen mit unter Umständen ungewissem Ausgang. Die unzähligen – häufig sehr emotionalen – Anrufe sowohl sehr besorgter Kolleginnen und Kollegen als auch vieler Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter in den Praxen, die uns in der BZÄK jeden Tag erreichen, sprechen für sich und sind Ausdruck dessen. Bitte glauben Sie uns Eines: Dies bedrückt uns sehr und wir haben größtes Verständnis für Ihre Sorgen, Bedürfnisse und Forderungen. Wir erleben dies täglich genauso wie Sie im eigenen Umfeld. Liebe Kolleginnen und Kollegen, in einer Zeit beispielloser Herausforde- rungen gilt es, der Versorgung, den Praxen und den Patienten gleicher- maßen gerecht zu werden. Hierfür sind – gemeinsam mit der KZBV – viele politische Gespräche, Verhand- lungen und Abstimmungsprozesse auf Bundes- und Landesebene not- wendig. Prozesse, die Zeit brauchen, Zeit, die Sie – das ist uns bewusst – eigentlich nicht haben. Und leider sind auch in diesen Krisenzeiten manche Irrwege des Bürokratismus und des Nichtverstehens unergründ- lich, die den Anforderungen der Pra- xisteams und der uns anvertrauten Patienten nicht gerecht werden. Umso mehr ist dies Ansporn für uns, im Vorstand der BZÄK und in den (Landes-)Zahnärztekammern gemein- sam mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unter derzeit schwierigsten Bedingungen in den Verwaltungen, für die Interessen unserer Kolleginnen und Kollegen zu kämpfen – gemeinsam und auf einer Linie. Wir haben ein stabiles und hervor- ragendes Gesundheitssystem. Viele Länder beneiden uns darum, beson- ders in diesen Tagen und Wochen. Einer der entscheidenden Gründe liegt in der hohen Motivation, der Eigenverantwortlichkeit und der aus- geprägten Verantwortung gegenüber dem Gemeinwohl und den Patienten jedes einzelnen von uns sowie in einer stabilen und effizienten Selbst- verwaltung. Alleinige staatliche Anordnungen könnten dies alles nicht bewirken. Von daher lassen Sie uns weiterhin verantwortungsvoll mit dieser Krise umgehen und lassen Sie weiterhin uns und unseren Mit- menschen und Patienten gegenüber Solidarität zeigen. Vor diesem Hintergrund möchten wir Ihnen und Ihren Mitarbeiterin- nen und Mitarbeitern sehr herzlich danken! Danken für Ihre unermüd- liche Arbeit unter zum Teil extrem schwierigen Umständen, danken für Ihr Durchhaltevermögen und die Motivation Ihrer Teams, für die Patienten da zu sein. Wir möchten Sie darin bestärken, trotz zunehmen- der Existenzängste weiterhin der Risiko-adaptierten Verantwortung Ihren Patienten gegenüber gerecht zu werden. Auch wenn die Sorgen und Nöte der Zahnärztinnen und Zahnärzte bei der Politik bisher noch nicht hinreichend wahrgenommen wurden– die Patienten werden es Ihnen und Ihren Teams mit Sicher- heit danken, dass Sie weiterhin für sie da sind. Wir hoffen von ganzem Herzen, dass Sie die Krise möglichst unbeschadet überstehen! Bleiben Sie gesund! Mit herzlichem Gruß Peter Engel Dietmar Oesterreich Christoph Benz Fotos: Axentis.de Dankeschön! Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Praxisteams! 06 | LEITARTIKEL
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