Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 08

zm 110, Nr. 8, 16.4.2020, (830) SOCIAL MEDIA IN DER ZAHNARZTPRAXIS Follower kaufen? Wir doch nicht! In den sozialen Medien kann man sich Follower und Likes mit guten Inhalten verdienen – oder sie einfach kaufen. Das ist natürlich keine gute Idee, besonders wenn man als Praxis einen Ruf zu verlieren hat. Das sind unsere Tipps! W as denkt ihr über Zahnärzte und Zahnärztinnen, die Fol- lowerzahlen, Likes und Kom- mentare künstlich in die Höhe treiben, um mehr Patienten anzuziehen? Ist das aus eurer Sicht ethisch bedenklich oder einfach nur Marketing?“ Diese Frage stellte der in San Francisco prak- tizierende Zahnarzt Brian Baliwas ver- gangenes Jahr in seinem Instagram- Feed zur Diskussion. „Qualität über Quantität“, lautete die Reaktion eines Kollegen. Ein anderer kommentierte: „Nicht mein Ding, aber ich betrachte es als Werbemaßnahme.“ Baliwas spielte mit seinem Post auf eine Praxis an, die in den sozialen Medien keine Seltenheit ist. Es gibt Hunderte Dienstleister, bei denen man sich schon für wenig Geld Follower und Likes nicht nur für Instagram, sondern auch für Facebook, YouTube und andere Kanäle kaufen kann. Und so funktioniert das Geschäft: Die Käufer entscheiden sich für ein Paket, zum Beispiel 100 oder 1.000 Follower, und zahlen meist per Kreditkarte oder Paypal. Die billigen Angebote fangen schon bei wenigen Euro an. Für Luxus-Follower, die auch liken und kommentieren, muss man etwas mehr investieren. WER AUFFLIEGT, VERLIERT SEINE GLAUBWÜRDIGKEIT Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Instagram-Account zu pushen. Manche Anbieter arbeiten mit „Click- workern“ zusammen. Das sind echte Menschen, die Accounts folgen oder deren Beiträge liken und damit jedes Mal ein paar Cent verdienen. Eine weitere Möglichkeit ist das Nutzen automatisierter Accounts, sogenannter Bots, die das gewünschte Ergebnis liefern. Facebook, zu dem Instagram gehört, ist das Geschäft mit der erkauften Beliebtheit schon lange bekannt. Das Unternehmen sucht intensiv nach Fake-Accounts auf Facebook und Foto: Adobe Stock_tanaonte (Potenzielle) Patienten könnten sich getäuscht fühlen, wenn sie herausfinden, dass die Beliebtheit der Praxis bloß Fake ist – und wegbleiben. 68 | PRAXIS

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