Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 08
Instagram und löscht nach eigenen Angaben täglich Millionen Konten. Wer auffliegt, erhält mindestens eine Verwarnung. Es kann aber auch pas- sieren, dass das Konto gesperrt wird – und man so auch die Follower verliert, die ein wirkliches Interesse an den Inhalten hatten. Ist das Kaufen von Followern, Likes und Kommentaren nun verwerflich oder nicht? Wie die Reaktionen auf den Instagram-Post von Baliwas zeigen, gehen die Meinungen auseinander. Die eine Seite hält das Nachhelfen für legitim, die andere lehnt diese Praxis als betrügerisch ab. Auf jeden Fall lässt sich sagen: Wer Beliebtheit in den sozialen Medien kauft, läuft Gefahr, erwischt zu werden und so an Glaub- würdigkeit einzubüßen. Für eine Zahn- arztpraxis, die bei Followern und Likes nachhilft, könnte das heikel sein. Denn fällt Besuchern auf, dass die Beliebtheit bloß Fake ist, ist die Wahr- scheinlichkeit groß, dass sie sich für eine andere Praxis entscheiden. Seriös sieht schließlich anders aus. WIE MAN MANIPULIERTE ZAHLEN ERKENNT Täuschungen auf die Schliche zu kommen, ist grundsätzlich nicht schwer. Zahnarzt Brian Baliwas zum Beispiel gibt den Tipp, auf der Website hypeauditor.com vorbeizuschauen. Der Dienst visualisiert in Kurven- diagrammen, wie sich die Followerzahl eines Accounts entwickelt hat. Ein steiler Anstieg der Kurve sollte einen stutzig machen. Vor allem, wenn die Inhalte, die zu diesem Zeitpunkt gepostet wurden, diese Entwicklung nicht hergeben. Auch der Blick auf die Abonnentenliste eines Kontos ist aufschlussreich. Fake-Follower haben häufig Namen, die keinen Sinn ergeben und etwa aus einer nichtssagenden Folge von Buch- staben und Zahlen bestehen. Außerdem folgen diese „Fans“ einer sehr großen Zahl an Konten, während sie selbst keine oder nur wenige eigene Beiträge veröffentlichen. Häufen sich in den Kommentaren belanglose Beiträge wie „Cool!“, „So cute“ oder „Awesome!“, gerne in Kombination mit Emojis, ist das ebenfalls ein Hinweis auf Manipulation. Den Account einer zahnärztlichen Praxis lässt das schlecht aussehen. Wer professionell wirken möchte, setzt besser auf die Strategie, kontinuierlich gute, authentische Inhalte auf den Social-Media-Kanälen der Praxis zu veröffentlichen. Sehr wichtig ist auch, in eine echte Interaktion mit der Zielgruppe zu treten. Zum Beispiel indem man eventuelle Fragen zu zahn- medizinischen Themen, die unter einem Post auftauchen können, nicht unbeantwortet lässt. Idealerweise sollten Zahnärzte und Zahnärztinnen auf Instagram und Facebook sogar aktiv dafür sorgen, einen Dialog mit Besuchern und Followern in Gang zu bringen. Das geht besonders einfach, indem sie ihre Posts mit einer Frage oder einem Appell abschließen. Etwa: „Wie sieht Ihr Zahnputz-Ritual aus?“ oder „Was gehört für euch zu einem gesunden Frühstück dazu?“ ECHTE FOLLOWER SIND UNBEZAHLBAR Einen Social-Media-Kanal aufzubauen ohne nachzuhelfen, erfordert Geduld. Das bestätigt auch eine Zahnärztin, die auf Baliwas‘ Frage Folgendes antwortete: „Die Zufriedenheit, echte Follower zu gewinnen, ist unbezahlbar. Ja, es geht sehr langsam voran und kann frustrierend sein, aber das ist es wert und es hilft dir dabei, die Qualität deiner Posts stetig zu verbessern.“ \ SIND FAKES STRAFBAR? Aktuell gibt es im Zusammenhang mit gekauften Likes und Followern noch keine Urteile. Aber juristisch wird darüber diskutiert, ob das Herumschrauben an den Zahlen Irreführung und Wettbewerbs- verzerrung darstellt. Das ist vor allem ein Thema für Influencer, die über Beliebtheit Werbedeals und Unternehmenskooperationen generieren. Anzeige 1/3 hoch xxx SUSANNE THEISEN Freie Journalistin SOFTWARE Jetzt kostenlos Demo anfordern: Tel.: 02744/9200-31 software@beycodent.de TOPTIMER TERMINPLANER LABOR-EXPRESS LABORABRECHNUNG AZ-CONTROLL ARBEITSZEITERFASSUNG www.beycodent.de | 69
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