Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 09
zm 110, Nr. 9, 1.5.2020, (904) DIE ZM-KOLUMNE RUND UM DIE RELEVANTEN PRAXISFRAGEN Jetzt ist die Zeit, sich um neue Leistungen zu kümmern I ch freue mich von Ihren Umsetzun- gen zur Liquiditätssicherung zu hören. Wie Sie richtig bemerkten, ist es enorm wichtig, den Blick auch nach vorne zu richten und zeitgerecht die „stufenweise Weiter-Öffnung“ (um das Wort „Wieder“ zu vermeiden) der Praxis zu planen. Wie immer sind in solchen Situatio- nen die Erfahrungen und Lehren aus der Vergangenheit, in diesem Fall aus der letzten Finanzkrise, wichtig. Welche Folgen hatte die damalige Finanzkrise auf Zahnarztpraxen und die Investitionsbereitschaft der Patien- ten? Daraus lassen sich Ansätze ab- leiten, um in der Zahnarztpraxis auf den Einstieg besser vorbereitet zu sein. Abschließend stelle ich Ihnen strate- gische Maßnahmen vor, um weitest- gehend erfolgreich aus der jetzigen Krise herauszugehen. WAS SIND DIE LEHREN AUS DER FINANZKRISE? Entlassungen, Kurzarbeit und Insol- venzen – mit all diesen Problemen hatte die Wirtschaft auch während der weltweiten Finanzkrise zu kämpfen. Derartige Situationen verändern das Konsumverhalten der Menschen in Deutschland. Damals konnten sich die Zahnarztpraxen (relativ) schnell davon erholen. Doch woran lag das? Die Dentalbranche profitierte von der systeminhärenten relativen Un- abhängigkeit gegenüber Konjunktur- schwankungen. Denn die deutsche Zahnmedizin steht eben auf zwei Säulen: einerseits auf den GKV-basier- ten und andererseits auf den Privat- leistungen. Diese Zwei-Säulen-Strategie wirkt stabilisierend auf die Umsätze der Zahnarztpraxis. Kommt es zu einer wirtschaftlichen Krise, hat diese größtenteils Auswirkungen auf die Privatleistungen, also neben den PKV- Sehr geehrter Herr Henrici, aufmerksam habe ich Ihre Reihe zur Corona-Krise verfolgt. Die akuten Maßnahmen zur Liquiditätssicherung konnte ich umsetzen. Für den jetzigen Zeitpunkt fühle ich mich – soweit es aktuell überhaupt möglich ist – vor- bereitet. Ich frage mich jedoch, wie ich ab Mai(?) meine Praxis stufenweise wieder hochfahren kann. Haben Sie diesbezüglich Empfehlungen, worauf dabei zu achten ist? Daneben würde mich Ihre Einschätzung zur Konjunkturerholung innerhalb der Dentalbranche sehr interessieren. mfG Foto: AdobeStock_cunaplus_iiierlok_xolms 38 | PRAXIS
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