Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 09
zm 110, Nr. 9, 1.5.2020, (932) Einteilung der Kieferzysten Kieferzysten nicht-epithelial epithelial entzündungsbedingt *Aneurysmatische Knochenzyste *Solitäre Knochenzyste entwicklungsbedingt *Radikuläre Zyste *Residualzyste *Paradentale Zyste nicht-odontogen odontogen *Nasopalatinale Zyste *Globulomaxilläre Aufhellung *Nasolabiale Zyste *Gingivazyste *Keratozyste *Follikuläre Zyste *Eruptionszyste *Laterale parodontale Zyste *Botryoide odontogene Zyste *Glanduläre Zyste *Kalzifizierende odontogene Zyste Abb. 5: Einteilung der Kieferzysten [modifiziert nach Gujer, 2013] Quelle: Universitätsklinikum Mainz Ductus nasopalatinus [Dedhia, 2013; Shylaja, 2013]. Der oberhalb der palatinalen Papilla incisiva gelegene Ductus nasopalatinus kommuniziert mit der Nasenhöhle. Während der Fetalentwicklung ver- engen sich die Ducti solange, bis nur noch ein oder zwei zentrale Spalten in der Mitte der Maxilla bestehen. Das neurovaskuläre Bündel befindet sich innerhalb des Ductus und verlässt diesen über das Foramen incisivum [Shylaja, 2013]. Da der Ductus naso- palatinus typischerweise während der Entwicklung degeneriert, existieren verschiedene Theorien zur Ursache der Bildung einer nasopalatinalen Zyste. Neben einer spontanen Proliferation des Restgewebes könnte es zu einem Trauma-induzierten Wachstum kom- men. Auch bakterielle Infektionen oder genetische Faktoren sind nicht auszuschließen [Shylaja, 2013]. Ent- sprechend der vermuteten Genese entwickelt sich die Zyste in der Mitte der anterioren Maxilla in der Nähe des Foramen incisivum [Aparna et al., 2014]. Radiologisch kann sich diese als runde, ovale oder herzförmige, meist rand- ständig sklerosierte Raumforderung 66 | ZAHNMEDIZIN
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