Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 10
Doch längst nicht alle Kollegen waren bereit, diesen Ehrenkodex zu unterschreiben. Mancher stört sich an bestimmten Formulierun- gen, andere ärgern sich über die empfundene „Verpflichtung“ und die Begriffe „Ehre“ und „Kodex“: Gibt es nicht schon genug Regeln und Verordnungen? Wo bleibt der moralische Lohn für ein Einhalten? Wo bleibt die legitime Verhandlung ums Honorar? Die Bitte um eine GOZ-Punktwert-Erhöhung wird seit über 30 Jahren von den Gesundheits-, Sozial- und Finanzpolitikern abgelehnt. Der Zahnärzteschaft wird eine Erhöhung verweigert, weil wir zu den Besserverdienern gehören und es deshalb nicht verdient haben. Angeblich seien wir selbst schuld, weil wir die Steigerungssätze der GOZ nicht nutzten; das war zumindest die Begründung für die Abweisung einer Klage wegen Nicht- erhöhung des Punktwerts vor Gericht. Dabei sollen wir doch ehrlich und gewissenhaft begründen. Eine einfache Extraktion ist eine einfache Extraktion. Aber der Honorarwert von vor 30 Jahren kann heute nicht mehr stimmen. Die Kosten für die hygienische Aufbereitung der chirurgischen Instrumente, die Anforderungen an die Patientenaufklärung und die Behandlungs- dokumentation, die Gehälter des Assistenz-Personals – alles ist gestiegen. Wie soll man guten Gewissens eine einfache Extraktion per Begründung zu einer schwierigen aufwendigen Zahnentfernung machen und eine geringe Mundöffnung attes- tieren, wenn dem nicht so gewesen ist? Wenn ein Berufsstand so behandelt wird – ist es verwunderlich, wenn die Verpflichtung zum Handeln für das Gemeinwohl und das Unterzeichnen des Ehrenkodex lästig wird? Hinzu kommt ein Wertewandel in der Gesellschaft. Beruf wird mehr als Job gesehen. „Work-Life-Balance“ ist ein Schlagwort. „Was gebe ich und was bekomme ich?“ Ehrenämter finden keine Bewerber mehr. Freiwillige Feuerwehren verlieren ihre Handlungsfähigkeit usw. usw. … Wenn das Gesundheitswesen so weiter gestaltet und verwaltet wird, wenn die Bertelsmann-„Stiftung“ eine Einheitskasse als Krankenversicherung empfiehlt, wenn die Politiker keine Maß- nahmen gegen das Einrichten von Ketten-Praxis-MVZs durch Fremdkapital-dominierte Investmentfonds ergreift, wenn der Punktwert einer durch den Staat zu verordnenden privatzahnärzt- lichen Gebührenordnung seit 30 Jahren nicht erhöht wird, dann muss man sich nicht wundern, wenn die Zahnärzte auf die harte Praxiswirklichkeit keine Lust mehr haben. Die Zahl der Praxen sinkt, die Zahl der Angestellten steigt, die Begeisterung für die Pflicht und das Gemeinwohl nimmt ab, der Dienst nach Vorschrift wird zur Richtschnur im Leben. Der Trend zur Niederlassung ist gebremst. Selbstständigkeit wird immer kritischer gesehen. Ehrenamt und Selbstverwaltung, Gemeinnützigkeit – Vokabeln, deren Bedeutung in Vergessenheit geraten könnten. Der Konsens in der Gesellschaft ist bedroht. Noch gibt es die verfasste Zahnärzteschaft in den Zahnärzte- kammern und Kassenzahnärztlichen Vereinigungen, die demokratische Vertreter wählt und die dann mit den Gesundheits- politikern sprechen, beraten und verhandeln wollen. Aber das Nichtbeachten der Probleme mit Fonds-MVZ und der Nichtan- passung des GOZ-Punktwerts sind eine ernsthafte Bedrohung! Dr. Thomas Einfeldt, Hamburg So viele Weißtöne, wie es Menschen gibt. In 1 Spritze. In 1 Cap. Die Zukunft der Komposite. Vom Entwicklungspionier. Johannas Weiß Leos Weiß Bettys Weiß Wie viele Farben hat eine Perle? Alle Farben stufenlos von A1 bis D4 in einem einzigen Komposit: OMNICHROMA Farbe aus Licht: Zum ersten Mal entstehen Farben nicht durch zugesetzte Pigmente, sondern durch gezielt erzeugte strukturelle Farben, kombiniert mit der Reflexion der umgebenden Echtzahnfarbe. Das Ergebnis: Einzigartig ästhetisch. Einzigartig glatt und glänzend. Einzigartig einfach und zeitsparend. www.omnichroma.de WELTɷ NEUHEIT JETZT TESTEN! | 11
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