Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 10

zm 110, Nr. 10, 16.5.2020, (993) vor Ort, die diese Krise zu bewältigen haben. Dies tun sie unter Beteiligung der Feuerwehr, der Ordnungsbehörden, der Sozialämter, der Jugendämter, der Ausländerbehörden sowie der zahl- reichen Hilfsorganisationen. Dass dies den Gesundheitsämtern trotz der „Sparpolitik“ über viele Jahre gelingt, ist nur dem „Stellenzuwachs“ durch die genannten weiteren Beteiligten zu verdanken. Der Stellenwert eines Gesundheitsamtes muss sich zwingend ändern, die Digitalisierung muss sehr konsequent vollzogen und die Kooperation noch weiter verbessert werden. Was würden Sie sich für die Gesundheitsämter und deren Zahnärzte wünschen? Der „Stellenwert“ muss sich auf vielen Ebenen ändern. Grundsätzlich kennt ein Gesundheitsamt die gesundheit- liche Lage der Bevölkerung vor Ort am besten, ist vielfach vernetzt und in den Settings (Kindergarten, Schulen, Senioreneinrichtungen, Beratungs- einrichtungen ...) willkommen und zu Hause. Die Zahnmedizinische Gruppen- prophylaxe muss deutlich stärker aus- gebaut werden, hier gibt es nicht genutzte Potenziale. Die Gesundheits- ämter müssen noch kooperations- freudiger werden, Tätigkeiten zum Beispiel in einer Klinik und im ÖGD weiter entwickeln und erleichtern, es müssen Refinanzierungsmodelle und Forschungsvorhaben mit dem ÖGD geschaffen und genutzt werden. Wie viel Arbeit vor Ort, etwa in der Jugendzahnpflege, ist jetzt möglich? Die „Jugendzahnpflege“ vor Ort, also die aufsuchende, unverzichtbare Tätig- keit, liegt wegen der Schließung vieler dieser Einrichtungen brach. Welche gesundheitlichen Folgekosten hieraus erwachsen, ist momentan unabsehbar. Wenn wir den Gesundheitsschutz, den Arbeitsschutz und die Infektionslage mit dem Recht der uns anvertrauten Kinder auf gesundheitliche Chancen- gleichheit, auf aufsuchende Betreuung und Prävention überein bekommen, sehe ich gute Chancen, die zahnmedi- zinische Gruppenprophylaxe nach Öffnung der Einrichtungen wieder im Setting durchzuführen. Ich warne allerdings vor übereilten Schritten. Die Datenlage gibt keinen Hinweis auf Entwarnung und wir wissen eigentlich noch viel zu wenig. Bereits jetzt müssen wir deshalb ein Konzept für den Winter erarbeiten, da witterungsbedingt mit einer Zunahme der respiratorischen Infekte zu rechnen ist. \ Die Fragen stellte Silvia Meixner. Webinare gewinnen mehr und mehr an Bedeutung und liegen stark im Trend – „Fortbildung to Go“ . Entlasten Sie Ihr Zeitkonto und bestimmen Sie selbst, von wo aus Sie sich zu Ihrer Fortbildung einloggen. Mehr Infos finden Sie unter: cgm-dentalsysteme.de/Seminare CGMCOM-10887_DEN_0419_RRH FORTBILDUNG TO GO CGM WEBINARE – | 31

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