Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 10
zm 110, Nr. 10, 16.5.2020, (994) BEISPIEL JESSEN IN SACHSEN-ANHALT Der Umgang mit COVID-19 im Alten- und Pflegeheim Alten- und Pflegeheime zählen zu den besonders risikoreichen Orten für eine SARS-CoV-2-Infektion. Wie die Ausbreitung kontrolliert werden kann, zeigt das Beispiel aus Jessen im Landkreis Wittenberg, Sachsen-Anhalt. EXPERTENSTRATEGIE KONTROLLE EINES VIRUS- AUSBRUCHS IM ALTEN- UND PFLEGEHEIM Kohortierung der Bewohner gemäß Infektionsstatus \ Umgehende Untersagung von Besuch \ Konsequenter Mund-Nasenschutz beziehungsweise Tragen einer FFP2-Maske seitens des Personals \ Zweimalige Testung von Bewohnern und Personal auch bei negativen Testergebnissen \ Auch Kontaktpersonen des Clusters niedrigschwellig testen \ Häusliche Absonderung der Kontaktpersonen \ Zentralisierte Informationsverwaltung: Zurückverfolgung und Zuordnung der Infektion \ Anpassungen der Arbeit im Gesundheitsamt: Feste Zuordnung der Mitarbeiter für Kontaktermittlungen und Infektionsquellen, Aufstockung des Teams, Verbesserung des Informationsmanagements Ziel: Bessere Übermittlung und Weitergabe von Informationen über Landkreisgrenzen Ergebnisse 1. Die bundesweit angeordneten Ausgangsbeschränkungen wirken. Das zeigen die Infektionszahlen vor und nach beziehungsweise während dieser Maßnahme. 2. Die letzten Infektionen einer Kette finden in der Regel unter Haushaltskontakten statt, weil hier die Abstandsregel kaum eingehalten werden kann. 3. Einige der Infektionen im Jessener Altenheim hätten verhindert werden können, wenn das Personal dort präventiv und konsequent Masken getragen hätte. Adobe Stock_holger.l.berlinx Am Beispiel der Stadt Jessen (14.100 Einwohner) im Landkreis Wittenberg, Sachsen-Anhalt, haben Experten abgeleitet, wie man das Virusgeschehen unter Kontrolle bringt. 32 | PRAXIS
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