Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 10

zm 110, Nr. 10, 16.5.2020, (1003) Schülern von Per Axelsson und zu den Weltmeistern der Prävention.“ Die be- fürchtete Apoptose des Berufsstands sei jedoch ausgeblieben, da der Wandel klug gemanaged wurde, so Benz. Wo- mit sich die Frage nach dem Erfolgs- rezept stellt. Dieses liege einerseits in den Strukturen aus großen und klei- nen Inhaber-geführten Einheiten, die zumeist hervorragend an die örtliche Versorgungsnachfrage angepasst seien ebenso wie in neuen Entwicklungen – von der Alters- bis hin zur Sport- und Schlafzahnmedizin. Dieser Elan und Mut sei auch bei der Vorstellung der Teilnehmer des Studiengangs erneut überaus deutlich geworden. Der Kritik, dass die Akademie zu viele Absolventen „produziere“, ent- gegnete er: Wir bilden weder zu viel aus noch verteilen wir Stuhlsägen für die Berufspolitik. Ganz im Gegenteil: „Man muss sich menschlich bewäh- ren, dann wird das auch was mit der adaptiven Weiterentwicklung des Berufsstands. Denn wir brauchen die Jugend, gerade weil unser Berufsstand von steten und großen Veränderungen geprägt ist.“ DAS VOLK DER DENKER UND KNIRSCHER Ob denken und knirschen in einer ur- sächlichen Beziehung stehen, ließ Dr. Peter Engel offen. Vielmehr gratulierte er den Teilnehmern des neuen Jahr- gangs zu Ihrer Entscheidung, „aus der Mundhöhle herauszukommen“. Das System berufspolitischer Selbstverwal- tung stehe vor enormen Herausforde- rungen und hohem Veränderungs- druck. Nur mit der Verteidigung der bestehenden Struktur werde die Selbst- verwaltung bereits mittelfristig nicht bestehen können. Dabei dürfe der Blick jedoch nicht ausschließlich auf den Staat gerichtet sein, da die funktionale Verflechtung im Gesundheitswesen weiter zunehmen und neue Aufgaben- stellungen bringen werde. Und zu deren Bewältigung seien mehr Frauen in den Gremien dringend nötig. Nicht zu vergessen eine gesunde Portion Optimismus, denn „wir können die Zukunft gestalten“. Allerdings nicht, so der Präsident der Bundeszahnärzte- kammer, „wenn wir es auf die bieder- meiersche Art versuchen“ ... Im Curriculum nimmt die EU und deren Rolle in der Ausgestaltung der nationalen Gesundheitssysteme einen zunehmend bedeutenden Platz ein. Einen kleinen Vorgeschmack auf die Themen des Studiums gab Florian Lemor. Freiberufler, so der Haupt- geschäftsführer der BZÄK, würden dazu neigen, die Freiberuflichkeit auf die Selbstständigkeit zu reduzieren und damit auch einen großen Teil der Aufgaben der Selbstverwaltung zu assoziieren. Doch dies sei falsch. Viel- mehr diene die Selbstverwaltung der Durchsetzung der Freiberuflichkeit. Ohne Selbstverwaltung sei eine eigen- verantwortliche Mitgestaltung im Sinne des Subsidiaritätsprinzips nicht mög- lich – laut Lemor ein „Megatrend“ zunehmender politischer Auseinander- setzung. Dies betreffe insbesondere Versuche, die klare Gewaltenteilung zwischen Rechts- und Fachaufsicht aufzulösen. Die fachliche Prüfung sei jedoch, so Lemor, das Merkmal der Selbstverwaltung. Ri Die Trägerorganisationen der AS-Akademie für freiberufliche Selbstverwaltung und Praxismanagement \ Bayerische Landeszahnärztekammer \ Landeszahnärztekammer Brandenburg \ Zahnärztekammer Bremen \ Landeszahnärztekammer Hessen \ Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern \ Zahnärztekammer Niedersachsen \ Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz \ Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt \ Zahnärztekammer Schleswig- Holstein \ Zahnärztekammer Westfalen-Lippe \ Kassenzahnärztliche Vereinigung im Lande Bremen \ Kassenzahnärztliche Vereinigung Hessen \ Kassenzahnärztliche Vereinigung Niedersachsen \ Kassenzahnärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz \ Kassenzahnärztliche Vereinigung Saarland \ Kassenzahnärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein \ Kassenzahnärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel Alle Fotos: AS Akademie BZÄK-Hauptgeschäftsführer Florian Lemor | 41

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