Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 10
zm 110, Nr. 10, 16.5.2020, (1019) jeweiligen Vor- und Nachteilen aus- führlich besprochen. Sie entschied sich für die chirurgische Option, da sie sich hierdurch am schnellsten Besserung erhoffte. Daher erfolgte im Rahmen einer Intubationsnarkose die Dar- stellung der beiden in Fehlstellung verheilten Frakturen über einen prä- aurikulären Zugang (Abbildung 4). Mittels Piezochirurgie folgte die Re- Osteotomie im Bereich der ehemaligen Brüche. Eine intermaxilläre Fixierung durch Drahtligaturen und IMF- Schrauben ermöglichte anschließend eine funktionsstabile Osteosynthese mittels Miniplatten in Okklusion (Ab- bildungen 5 und 6). Aufgrund der Fehlstellung mit verkürz- ter Abstützung war bereits präoperativ die Notwendigkeit der Bruchspalt- augmentation abzusehen, die im An- schluss mit Beckenkammspongiosa durchgeführt wurde (Abbildung 7). Postoperativ zeigte sich ein suffizientes Ergebnis der osteosynthetisch gesicher- ten Reposition mit guter Okklusion. Die Patientin war sehr zufrieden mit dem ästhetischen, aber vor allem mit dem funktionalen Resultat: So konnte sie noch während des kurzen stationä- ren Aufenthalts wieder ohne Probleme vom Brot abbeißen. Eine Einschränkung des Nervus facialis beidseits lag nicht vor. Die ambulante Weiterbehandlung übernahm der niedergelassene Kollege. Abb. 2: 3-D-Rekonstuktion des DVT-Datensatzes: suffiziente paramediane Osteosynthese sowie Fraktur des rechten Gelenkfortsatzes mit Dislocatio ad longitudinem und ad axim Abb. 3: 3-D-Rekonstuktion des DVT-Datensatzes: Mehrfragmentfraktur des linken Gelenkfortsatzes mit Dislokation in allen Ebenen Abb. 4: Operativer Situs: Im Bereich des linken Kiefergelenks stellt sich eine in Fehlstellung pseudarthrotisch ver- heilte Fraktur dar. HON.-PROF. DR. DR. FRANK SCHMIDSEDER, M.SC ., M.SC . Kompetenzzentrentrum für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Kaiserstr. 11, 60311 Frankfurt Foto: privat | 57
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