Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 12

zm 110, Nr. 12, 16.6.2020, (1198) UNIVERSITÄRES ZENTRUM FÜR ZAHNMEDIZIN BASEL UZB So bewältigt das UZB in Basel die Corona-Krise Andreas Stutz In der Schweiz gab es kaum COVID-Patienten, die zwingend zahnärztliche Hilfe brauchten. Trotzdem war der Effekt auf die Kliniken riesig. UZB-Chef Andreas Stutz berichtet, wie sein Haus durch die Krise kam. G egen Ende Januar 2020 nahmen wir im UZB zum ersten Mal bewusst Kenntnis von einem Virus, der sich von China aus über die Welt zu verbreiten schien. Als erste Maßnahme haben wir unser Dental- depot aufgefordert, die Bestände an Masken, Desinfektionsmitteln und Handschuhen aufzustocken – eine Maßnahme, die sich in der Folge als goldrichtig erweisen sollte. AB ENDE FEBRUAR: HÄNDE SCHÜTTELN VERBOTEN! Bereits am 31. Januar lag ein erstes Konzept zum Umgang mit Verdachts- fällen vor. An allen Eingängen wurden Händedesinfektionsmittelspender aufge- stellt und Mitarbeiter und Patienten auf- gefordert, beim Betreten des Gebäudes die Hände zu desinfizieren. Zuerst blieb es relativ ruhig, aber ab dem 25. Februar ging es Schlag auf Schlag. Die ersten Fälle traten in der Schweiz auf. Die Verunsicherung bei Patienten und Mitarbeitern nahm enorm zu. Es gab unzählige Informationen und Gerüchte. Deshalb war es wichtig, nur „offizielle“ Informationen weiterzugeben – dies hat sich sehr bewährt. Am 27. Februar haben wir entschieden, dass „Hände schütteln“ im UZB ab sofort verboten ist, dies noch bevor das Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine entsprechende Weisung erteilte. Einen Tag später war die Krise mit der Absage von Groß- veranstaltungen wie beispielsweise der Fasnacht endgültig bei uns angekom- men. Sofort war ein deutlicher Rück- gang der Patientenzahlen zu spüren. Anfang März hatten wir die ersten Mit- arbeiter, die positiv auf Covid-19 getestet wurden, was zu einer noch größeren Verunsicherung bei der Belegschaft führte. Immer mehr trat auch das Thema der Risikogruppen in den Vordergrund: Wer darf noch arbeiten, wer sollte zu Hause bleiben, was sind die arbeits- rechtlichen Konsequenzen, etc. Das BAG und die kantonale Verwaltung publizierten Merkblätter und Weisun- gen im Stundentakt und es war enorm anspruchsvoll, den Überblick zu be- halten. Bis Mitte März wurden im UZB bereits viele Maßnahmen umgesetzt respektive geplant, bei denen es auf- grund der vorliegenden Informationen wahrscheinlich war, dass sie früher oder später eh ergriffen werden mussten. ANFANG MÄRZ: DER ERSTE MITARBEITER IST INFIZIERT Am 13. März kündigte der Bundesrat an, dass die Schulen geschlossen werden. Am 15. März preschte Baselland vor und kündigte die Schließung von Läden und Geschäften mit Publikumsverkehr an. Diese Maßnahmen dehnte der Bundesrat am 16. März auf die ganze Schweiz aus und verfügte, dass im (zahn)medizinischen Bereich nur noch Notfallbehandlungen zugelassen sind. Der Lockdown war Tatsache. Am Folge- Bereits Ende Januar wurden Händedesinfektions- mittelspender aufgestellt und die Mitarbeitenden und die Patienten aufgefordert, sich beim Betreten des Gebäudes die Hände zu desinfizieren. Im März wurden eine Vortriagierung bezüglich möglicher COVID-Erkrankungen und ein spezielles COVID-Behandlungszimmer zur Behandlung von Verdachtsfällen eingerichtet. LIC. RER. POL. ANDREAS STUTZ ist seit 2016 CEO in der Geschäftsleitung des Universitären Zentrum für Zahnmedizin Basel (UZB). Foto: UZB 28 | POLITIK

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