Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 12
senschaftliche Daten bisher nur sehr eingeschränkt vorliegen. Allerdings darf nicht übersehen werden, dass mit allen heutigen Scansystemen auch das grundlegende Problem der konventionellen Abformung nicht prinzipiell gelöst werden kann. Unzu- gängliche und nicht sichtbare Bereiche lassen sich weder konventionell noch digital darstellen. Hierzu wäre es näm- lich notwendig, Gewebe-durchdrin- gende Bildgebungsverfahren – Ultra- schall, Magnetresonanztomografie oder auch die Computertomografie – einzusetzen. Aktuelle Ansätze betreffen allerdings lediglich die Entwicklung Ultraschall-basierter Verfahren [Praca et al., 2018] sowie der magnetresonanz- tomografischen Darstellung [Boldt et al., 2018] der Zahnhartsubstanz. Wenn sich auch beide Technologien grund- sätzlich zur Erfassung von Hart- und Weichgeweben eignen, so sind sie von einer möglichen Praxisreife weit entfernt. Inwieweit darüber hinaus die computer- tomografische (CT) Darstellung hartge- weblicher Strukturen zur Abformung eine Option sein könnte, bleibt zum gegenwärtigen Zeitpunkt offen. Festzu- halten ist in jedem Fall, dass die gegen- wärtig verfügbare CT-Auflösung keines- wegs ausreicht, um die zur Anfertigung von Zahnersatz notwendige Präzision zu erreichen. Doch selbst wenn die Genauigkeit der CT-Darstellung eines Tages ein hinreichendes Maß erreichen sollte, bliebe immer noch die Abwä- gung des Nutzens im Vergleich zu den Strahlenrisiken im Rahmen der rechtfertigenden Indikation als limitie- render Faktor erhalten. SCHLUSSFOLGERUNG Aus heutiger Perspektive ist insgesamt davon auszugehen, dass die digitale Abformung mittel- und langfristig die konventionelle Abformung vollständig ersetzen wird. Für zahlreiche Indikatio- nen, insbesondere kurzspannige fest- sitzende Restaurationen, Implantat- versorgungen und zur Planung und Hilfsmittelherstellung, stehen verschie- denste Workflows und Möglichkeiten zur Verfügung, die eine echte Alternative und in vielen Fällen sogar eine Verbes- serung gegenüber analogen Verfahren darstellen. Auf der anderen Seite existieren aber durchaus Indikationen, vor allem in der Total- und Teilprothetik, die die Anwendung herkömmlicher Abform- verfahren aktuell in jedem Fall erfor- dern. Hier ist noch sehr viel Entwick- lungsaufwand seitens der Hersteller erforderlich. Aus der heutigen Sicht lässt sich daher insgesamt nur schlecht abschätzen, wann der vollständige Wandel zur digitalen Technik im Kon- text der Abformung vollzogen sein wird. \ Alle Fotos: Zahnärztliche Prothetik JLU Gießen Abb. 8: Exemplarische Darstellung von Zusatzfunktionen am Beispiel des Intraoralscanners Trios 4 (3Shape, Kopenhagen, Dänemark): Simulation Behandlungsergebnis mittels SmileDesign (a, b), digitaler Zahnfarbenbestimmung (c), Kariesdiagnostik: gelb = Initialkaries, rot = Dentinkaries (d) zm 110, Nr. 12, 16.6.2020, (1213) WIR KÖNNEN SERVICE Qualität seit 20 Jahren www.f1-dentalsysteme.de 20.450,00 € * 72 MONATE ab 302,66 € * RESTWERT 10% inkl. Montage, 24 Monate Garantie (Wert 1.000,00 €) BASIC LEASING *Alle Preise in Euro zzgl. MwSt., Irrtümer vorbehalten. Beispielabbildung, kann nachpreispflichtige Ausstattung enthalten. | 43
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