Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 12

zm 110, Nr. 12, 16.6.2020, (1214) NEUE IDZ-STUDIE Zahnarztpraxen zahlen 65.000 Euro Hygienekosten im Jahr Eine Studie des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ) hat die Hygienekosten in Zahnarztpraxen unter die Lupe genommen. Seit 1996 sind die jährlichen Gesamthygienekosten einer Einzelpraxis von rund 28.000 Euro auf rund 65.000 Euro im Jahr 2016 gestiegen. 227 Praxen nahmen an der Studie teil. H ygiene ist gemäß dem ärztlichen Berufsethos integraler Bestand- teil zahnärztlicher Tätigkeit. Sie ist eine Sorgfaltspflicht, die dem Zahn- arzt auferlegt ist und ihn verpflichtet, nach dem Stand von Wissenschaft und Technik auf dem Gebiet der Hygiene zu arbeiten und den Patienten vor In- fektionen zu schützen. Zugleich ist sie eine Tugendpflicht, denn Infektions- prävention ist auch private Selbst- vorsorge für den Zahnarzt und seine Mitarbeiter. Daher ist es eigentlich selbstverständlich, dass die für Hygiene notwendigen Kosten wie die übrigen Behandlungskosten auch adäquat ver- gütet werden“, schreiben Prof. Dr. Lutz Jatzwauk vom Deutschen Arbeitskreis für Hygiene in der Zahnmedizin (DAHZ) und Prof. Dr. A. Rainer Jordan, Wissenschaftlicher Direktor des IDZ, in ihrem Vorwort. Das Ergebnis der Studie: Die Kosten für Hygiene sind kontinuierlich gestiegen, in den vergangenen 20 Jahren haben sie sich mehr als verdoppelt. Während auf eine Einzelpraxis 1996 rund 28.000 Euro Gesamthygienekosten pro Jahr entfielen, waren es 2006 bereits 50.000 Euro und weitere zehn Jahre später gut 65.000 Euro. ZEHNMAL SO HOHE KOSTEN FÜR HYGIENE WIE HAUSÄRZTE Im Vergleich mit einer nahezu zeitgleich durchgeführten Studie des Zentral- instituts für die kassenärztliche Versor- gung (Zi) übersteigen die Hygiene- kosten einer Zahnarztpraxis die einer Hausarztpraxis um etwa das Zehn- fache. Die Hygienekosten einer Zahn- arztpraxis erreichen damit das Niveau einer Arztpraxis, die ambulant operiert. Foto: Adobe Stock_Andriy Bezuglov 44 | PRAXIS

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