Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 12
zm 110, Nr. 12, 16.6.2020, (1248) ZUSAMMENARBEIT VON ZAHN- UND HUMANMEDIZIN IN NEPAL Bis Corona uns stoppte Klaus Eckert Nach dem schweren Erdbeben im Jahr 2015 löst nun das Coronavirus die nächste humanitäre Katastrophe in Nepal aus. Es bringt das arme Land um internationale Hilfen, denn die Einreise für Einsätze ist zurzeit nicht möglich. Die Regierung veranlasst kaum Tests und versucht konzeptlos durch Strafandrohungen und Lockdown die Bevölkerung in Schach zu halten. Mit verheerenden Folgen. I n Nepal geht es hoch hinaus bis zum „Dach der Welt“ mit dem berühmten Mount Everest und ganz tief nach unten in die Armut der Menschen, die als Wanderarbeiter und Tagelöhner oft um die Existenz kämpfen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung sind Analphabeten, es gibt kein Melderegister, dass die Gebur- ten und Todesfälle erfasst. Wie viele Menschen sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben, kann also nicht ermittelt werden. Die Versorgung durch internationale Hilfsorganisationen war bisher un- gleich verteilt: Während sich die NGOs im Kathmandu-Tal um die Hauptstadt beinahe gegenseitig auf die Füße traten und Hilfe anboten, waren die übrigen Landesteile Nepals zum Teil ohne jede Unterstützung, vor allem ohne ange- messene medizinische Versorgung. Die Vereine Brepal e. V. und Dental and Social Care e. V. (DESOCA) schlossen sich daher zusammen und bauten gemeinsam Versorgungsstationen mit Dentaleinheiten auf, um auch im bitterarmen Hinterland zu helfen. Zurzeit befindet sich Nepal in einem kompletten Lockdown, der mit hartem Griff von der Polizei kontrolliert und bei Nichteinhaltung brutal sanktioniert wird. Die Regierung selbst scheint kein Konzept zu haben, wie mit dem Virus- ausbruch umgegangen werden soll und kopiert Maßnahmen des Westens. Das staatliche Gesundheitssystem war schon in Normalzeiten schlecht und unterfinanziert, und ist jetzt gänzlich überfordert. Es kamen, vor allem aus Indien, Tausende von nepalesischen Arbeitern, die alle in ihre Dörfer zurück wollten. Sie versuchen nun zu Fuß in die Heimat zu gelangen, denn es fahren Zahnarzt Gerd Korves beim Ein- satz im Camp in Loting, im Osten des Landes: Die Milchzahn- versiegelung bei Kindern führte DESOCA als Standard ein. Die gespendete Dentalstation erleichtert inzwischen die Arbeit der ZahnärztInnen im Bergdorf Bigu im Nordosten des Landes. HILFE FÜR DESOCA E. V. www.desoca-nepal.de und www.brepal.de DESOCA e. V. IBAN: DE77 2806 9956 5720 5973 00 BIC: GENODEF1NEV (Grafschafter Volksbank) Für Spendenquittungen bitte Anschrift nicht vergessen! Unter freiem Himmel: Bei den Schuluntersuchungen stehen die Klassenkameraden mit dabei. Fotos: Brepal e. V. und DESOCA e. V. 78 | GESELLSCHAFT
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