Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 13

zm 110, Nr. 13, 1.7.2020, (1293) fach mit NaCl gespült und dann für 30 Minuten in einer handelsüblichen Dentosafebox gelagert. In Lokalanästhesie wurde dann die Replantation der Zähne 12, 11 und 21 in die weitgehend intakten Alveolen vorgenommen. Es folgte die Fixierung der Zähne regio 14–23 mittels Titan- traumasplint (TTS) und Komposite. Das postoperative OPTG zeigt ein regelrechtes Repositionsergebnis der Zähne (Abbildung 5). Die Patientin wurde angesichts des erlittenen Schädel-Hirn-Traumas zur Überwachung stationär in die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie aufgenommen. Sie erhielt eine Anti- biose mit Clindamycin (600 mg 3 x tgl. i. v.) und eine bedarfsangepasste Analgesie mit Ibuprofen und Metami- zol. Am Folgetag wurde planmäßig eine Kontroll-Sonografie des Abdomens durchgeführt, der Befund war weiter- hin unauffällig. Bei sehr gutem Allge- meinzustand war die Entlassung nach zwei Tagen möglich. Die Antibiose sollte oral bis zum siebten postoperativen Tag fortgeführt werden. Weiterhin wurde weiche Kost für zwei Wochen empfohlen, die Mundhygiene sollte regulär fortgesetzt werden. Zur klinischen Verlaufskontrolle erfolgte nach 14 Tagen eine ambulante Vor- stellung in unserem MVZ für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Die Wundheilung verlief regelrecht und die replantierten Zähne wiesen unter Schienung einen Lockerungsgrad von 0 auf. Eine Perkussionsempfindlichkeit lag nicht vor. Die Okklusion war subjektiv analog dem Zustand vor dem Unfall. Nach knapp vier Wochen Schienung löste sich der Komposit- verbund zu Zahn 12. Der Zahn hatte klinisch einen Lockerungsgrad von 2, daher wurde er erneut adhäsiv an der vorhandenen TTS fixiert (Abbildung 6). In der fünften postoperativen Woche konnte die dentale Schienung durch den Hauszahnarzt entfernt werden und die replantierten Zähne wiesen keinen Lockerungsgrad auf. Nach zehn Wochen war die Patientin unverändert Abb. 2: CT am Unfalltag, 3-D-Rekonstruktion: Es stellt sich der Verlust der Zähne 12, 11 und 21 dar. Die zu- gehörigen Alveolen wurden lediglich minimal beschädigt. Abb. 4: Endoskopisch aus dem Magen geborgener Zahn der Patientin Foto: Charité-Universitätsmedizin Berlin Foto: Charité-Universitätsmedizin Berlin Abb. 3: OPTG am Unfalltag FOÄ DR. MED. SILKE LEONHARDT Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Hepatologie und Gastroenterologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin and Berlin Institute of Health, Campus Virchow-Klinikum Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin Foto: privat | 27

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