Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 13

zm 110, Nr. 13, 1.7.2020, (1336) schnell und effizient zu prüfen und gegebenenfalls zu ändern. Nach kom- plikationsfreier Tragezeit wurde das OK- und UK-LPV durch die definitive Versorgung ersetzt, eine okklusal- verschraubte Restauration aus Prettau Dispersiv (Firma Zirkonzahn), die mit Creation ZI-CT (Willy Geller Interna- tional GmbH) individuell verblendet worden war. DISKUSSION Während des gesamten Behandlungs- verlaufs war die Patientin ausge- sprochen kooperativ und tapfer, wenn auch angespannt. Sie vermied Lokal- anästhesien, wenn nicht unbedingt notwendig, obwohl es aus meiner Sicht durchaus sinnvoller gewesen wäre, ein möglichst schmerzfreies Behandlungserlebnis zu ermöglichen. Aufgrund der fortgeschrittenen chro- nischen Parodontitis mit fraglicher beziehungsweise hoffnungsloser Prog- nose prospektiver Pfeilerzähne wurde darauf verzichtet, eine Zahn- oder kombiniert Zahn-Implantat-getragene Versorgung zu fertigen [Achanur et al., 2020; Cortellini et al., 2020]. Wir nutzten nach ausführlicher Auf- klärung ein eher konservatives implan- tologisches Behandlungsprotokoll, wohl wissend, dass Sofortimplantation und Sofortversorgung [Soto-Penaloza et al., 2017; Penarrocha-Diago et al., 2017] im Sinne von All-on-4 möglich gewesen wäre, um eine rein Implantat- basierte Rekonstruktion herzustellen. Die Weichgewebssituation war eher günstig [Zhang et al., 2020]. Durch den Einsatz digitaler Tools in der Simulation des möglichen Be- handlungsergebnisses und der zahn- technischen Herstellung (CAD) war es uns möglich, die Anzahl der Behandlungsschritte so gering und die Behandlungstermine selbst durch perfekte Vorbereitung so kurz wie möglich zu halten [Negreiros et al., 2020] und eine Zirkon-basierte Versor- gung zu ermöglichen [Papaspyridakos et al., 2020]. Nur einmal, als es gegen Behandlungsende darum ging, die letzten beiden Molaren zu entfernen, sagte die Patientin: „Oh, Gott, ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte!“ Glücklicherweise ver- lief die Behandlung ohne jegliche Komplikationen. Im Verlauf der Vorbehandlung fasste die Patientin sogar so viel Vertrauen, dass sie ohne Lachgas oder Vollnarkose die Implantationssitzungen absol- vierte. Sie adaptierte schnell und komplikationslos sowohl die Interims- versorgungen als auch die finale Ver- sorgung. Das Ergebnis stellte sie voll zufrieden. Sie brachte vielfach ihren Dank zum Ausdruck. Wir haben einer Angstpatientin weitgehend die Angst nehmen können, Vertrauen geschaffen und sie zumindest dental glücklich gemacht. Das ist ein befriedigendes, unbezahlbares Gefühl! \ Abb. 9: OK-Aufsicht der definitiven Versorgung Abb. 10: UK-Aufsicht der definitiven Versorgung Fotos: Michael Naumann Lächeln mit fertiger Versorgung 9 10 Fotos: Michael Naumann ZTM RALF BARSTIES Barsties & Barsties, Spezialist für ästhetische und funktionelle Zahntechnik Schwedter Str. 34a, 10435 Berlin office@barstiesbarsties.de Foto: privat 70 | ZAHNMEDIZIN

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